"Knives Out" 3: Daniel Craig sucht einen Priester-Killer
Mila Kunis, Daniel Craig, Josh O’ Connor in "Wake Up Dead Man".
Die Haare sind ein bisschen länger geworden, aber der Anzug sitzt immer noch wie angegossen. Der kauzige Benoit Blanc (gespielt von Ex-Bond-Darsteller Daniel Craig) ist zurück, um in „Wake Up Dead Man“ (Netflix) einen neuen Fall zu lösen. Nach dem Mord an einem Krimiautor in „Knives Out“ (2019) und dem seltsamen Spiel eines durchgedrehten Tech-Moguls in „Glass Onion“ (2022) geht es für den Detektiv nun in eine abgelegene Kirche im US-Bundesstaat New York.
Dort versammelt Monsignore Jefferson Wicks (Josh Brolin) eine eingeschworene Fangemeinde um sich. Als er mitten im Gottesdienst Opfer eines Mordes wird, gerät der junge Priester Jud (Josh O’Connor) unter Verdacht. Der ehemalige Boxer war erst kürzlich wegen Handgreiflichkeiten versetzt worden und konnte mit Wicks’ Methoden nichts anfangen. Polizistin Geraldine (Mila Kunis) würde ihn sofort festnehmen, aber Benoit Blanc ist überzeugt, dass der gutherzige Mann unschuldig ist. Und so beginnt er, mit ihm gemeinsam zu ermitteln.
Aktuelle Bezüge
Der überzeugte Atheist Blanc bekommt es dabei – wie der Titel „Wake Up Dead Man“ schon vermuten lässt – unter anderem mit dem Thema Auferstehung zu tun. Dabei bezieht sich die Aufforderung zum Aufwachen vielleicht auch auf die noch Lebenden: Denn die Anhängerschaft von Monsignore Wicks besteht zu einem guten Teil aus paranoiden, rechtsradikalen Verschwörungstheoretikern, die sich von einem habgierigen, alten weißen Mann instrumentalisieren haben lassen und völlig dem Hass verfallen sind. Allen voran der verhaltensauffällige Influencer Cy, der überzeugt ist, aus jemandem mit dem passenden Charisma und dem nötigen Geld in vier Jahren einen Präsidenten machen zu können.
Josh Brolin als Monsignore Wicks
Kamen die Anspielungen aufs aktuelle Zeitgeschehen in „Glass Onion“ etwas zu gewollt daher, hat Autor Rian Johnson („Poker Face“) sie nun feiner in die Geschichte verwoben. Craig hat mit O’Connor einen charismatischen Co-Ermittler an seiner Seite, der ihn phasenweise ins Abseits stellt.
Johnson hat erneut ein skurriles Ensemble zusammengetrommelt (u. a. mit Glenn Close, Andrew Scott, Jeremy Renner und Kerry Washington), auch wenn nicht alle genügend Zeit bekommen, um ihre Charaktere gebührend vorzustellen. „Wake Up Dead Man“ ist jedenfalls wieder ein äußerst vergnüglicher Krimi-Spaß, bei dem sich bis zum Schluss noch alles drehen und wenden kann.
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