Intendanten-Wahl beim ZDF im dritten Wahlgang entschieden

Programmchef Norbert Himmler wird neuer ZDF-Intendant
Programmchef Norbert Himmler wird Nachfolger von Thomas Bellut. Öffentliche-Rechtliche Karriere des 50-Jährigen

ZDF-Programmchef Norbert Himmler ist im dritten Wahlgang zum neuen Intendanten des Zweiten Deutschen Fernsehens gewählt worden. Der Fernsehrat des öffentlich-rechtlichen Senders stimmte am Freitag in Mainz für den 50-Jährigen als Nachfolger von Thomas Bellut (66), der nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidiert hatte. Die ARD-Hauptstadtstudioleiterin Tina Hassel (57) hatte zuvor nach zwei Wahlgängen, die kein Ergebnis brachten, ihre Kandidatur zurückgezogen. Himmler war somit als einziger Kandidat verblieben. Der amtierende ZDF-Intendant Bellut hatte sich nicht mehr um eine dritte Amtszeit beworben und hört im März 2022 auf. Neben Himmler (50) und Hassel (57) gab es für die Wahl keine weiteren zugelassenen Kandidaten.

Die erforderliche Mehrheit betrug mindestens 36 Stimmen der 60 Fernsehratsmitglieder (Drei-Fünftel-Mehrheit). Auf Himmler entfielen im ersten Durchgang 34 Stimmen, auf Hassel 24. Es gab zudem zwei Enthaltungen. In der zweiten Runde konnte Himmler 32 Stimmen für sich verbuchen, auf Hassel entfielen 28 (keine Enthaltungen). Im dritten Wahlgang ohne Gegenkandidat kam Himmler auf 57 Ja-Stimmen, außerdem gab es eine Nein-Stimme und zwei Enthaltungen.

Rückzug

Hassel hatte zuvor hinsichtlich ihres Rückzugs betont: „Ich möchte im Sinne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und eines starken ZDFs, dass aus einer kleinen Mehrheit eine große Mehrheit wird.“ Die Amtszeit des neuen Intendanten beträgt fünf Jahre.

Himmler hat sein gesamtes Berufsleben lang in unterschiedlichen Funktionen beim ZDF gearbeitet und kennt das Haus gut. Als Programmdirektor besetzte er in den vergangenen Jahren eine Schlüsselposition bei der Entwicklung des öffentlichen-rechtlichen Senders. Das ZDF ist seit Jahren quotenstärkster Sender in Deutschland.

Programm

Der gebürtige Mainzer Himmler startete nach einem Studium der Germanistik und Politikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz sowie einer Promotion in München Ende der 1990er Jahre als freier Mitarbeiter in der „heute“-Nachrichtenredaktion des ZDF. Anschließend volontierte er bei dem Sender. Nach ersten Stationen wurde er 2002 Programmreferent des ZDF-Chefredakteurs und 2008 Leiter des Programmbereichs „Spielfilm“ im ZDF. Danach besetzte er weitere wichtige Posten im Spielfilmbereich, bis er Programmdirektor wurde.

Kommentare