„Helmfried vermisse ich schon noch sehr“

Michael Brandner als Neo-Partner Girwidz erinnert Tramitz sehr an Louis de Funès
Mittwochs heißt es in der ARD nun „Hubert ohne Staller“: Christian Tramitz im Interview (18.50 Uhr).

Nach dem Ausstieg seines Partners Staller (Helmfried von Lüttichau) nach vielen Jahren hat das Schicksal dem Polizeiobermeister Franz Hubert den Ex-Chef Girwidz (Michael Brandner) auf den Beifahrersitz platziert. Fahrtechnisch ist das ein Fortschritt, meint Christian Tramitz im Interview.

KURIER: Wie geht es Ihrem Hubert mit dem neuen Partner Girwidz? Fremdelt’s noch?

Christian Tramitz: Es ist ja im Grunde keine neue Konstellation. Herr Girwidz und der Hubert, wir haben unsere Rivalität schon in den vergangenen Jahren weidlich ausgelebt. Ich halte es aber für einen wirklich spannenden Drehbuch-Kniff, ihn zu degradieren, um mich mit ihm in einen Streifenwagen zu setzen. Da prallen jetzt tatsächlich die unterschiedlichsten Charaktere dieser Serie aufeinander. Trotzdem, es war schon eine gewisse Eingewöhnungsphase. Diese Spielastik, die ich mit Helmfried hatte – da wusste jeder, wie der andere reagiert. Wir haben ja schon zu Hause unsere Texte „angepasst“. Eine solche Selbstverständlichkeit braucht seine Zeit. Aber ich finde, es hat sich sehr gut eingeschliffen. Michi Brandner war sehr flexibel und es funktioniert momentan – toi toi toi – sehr gut.

Der Witz der Serie hat sich etwas verändert. Girwidz ist nun kein Partner, auf den sich Hubert einfach verlassen kann, sondern ein wenig ein „odrahter Hund“.Das stimmt und beschreibt es sehr schön. Helmfried hatte eine ganz andere Form von Komik. Michis Girwidz hat etwas von Louis de Funès, etwas, was es so im deutschen Fernsehen sonst nicht gibt. Ich muss manchmal beim Dreh schon loslachen, weil er so skurril ist.

„Helmfried vermisse ich schon noch sehr“

"Hubert und Staller und ROMY: Das Duo Lüttichau/Tramitz gewann 2018

Sie haben jetzt das Steuer übernommen – auch im Wagen.

Das freut mich am meisten. Mit Lüttichau zu fahren, da bewegte man sich immer am Rande der Todeszone. Das weiß er auch. Privat, glaub’ ich, fährt immer seine Frau, weil die auch Angst hat. Es hat das nun zwei Vorteile: Wir müssen nicht mehr auf den Trailer – ich fahre jetzt original mit Saug-Stativ. Das kommt im Bild auch besser, weil früher waren immer irgendwelche Produktionsfahrzeuge oder ein Stau von zwölf Kilometern im Hintergrund zu sehen. Darüber hinaus ist eben für meine Psyche sehr vorteilhaft.

Ist die nächste Staffel schon fixiert, wie soll es weitergehen?

Das ist schon fix. Jedenfalls hat es die ARD bekannt gegeben. Ich würde mir wünschen, dass Helmfried einmal in einer Gastrolle zurückkommt, gern auch als Staller, der irgendwas kaputt macht und wieder abhaut. Also, den Helmfried vermisse ich schon noch sehr. Das liegt auch an unserer jahrzehntelangen Freundschaft. Ich finde auch, dass man sich die Rückkehr in dieser Serie erlauben kann.

Sie wälzen seit einiger Zeit die Idee eines Filmes über einen gescheiterten Komiker.

Das ist immer noch mein Lieblingsprojekt. Am liebsten würde ich das ja gemeinsam mit Bully Herbig, Rick Karvanian und Helmfried machen. Das wäre zwar von der Besetzung her etwas groß, aber sehr reizvoll. Die Idee, in die tragikomische Richtung zu gehen, Menschen zu zeigen, die scheitern, nochmals eine Chance bekommen und, logischerweise, wieder scheitern, das kann sehr lustig sein und ist jedenfalls spannend.

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