Helen Mirren regiert, Eddie Murphy blödelt: Neues bei Netflix & Co
Was Sie abgesehen von pompösen Gewändern in der neuen Serie "Catherine The Great" mit Helen Mirren erwartet, sagt Ihnen dieser Artikel. Wir haben außerdem den Film "Dolemite Is My Name" vorab gesehen und verraten Ihnen die wichtigsten Film- und Serienstarts bei Netflix, Amazon Prime Video und Sky im Streaming-Überblick.
Die Neuvorstellungen der Woche: "Catherine The Great"
Dass man sich mit dieser Herrscherin besser nicht anlegt, wird in der neuen Serie „Catherine The Great“ (zu sehen via Sky) schnell deutlich. Ihren Mann, den Zaren Peter III., hat sie ermorden lassen, um selbst an die Macht zu kommen. Und wer ihr nun nach ebendieser trachtet, ist ebenfalls in Gefahr – etwa jener arme Tropf, den man zu Beginn der ersten Episode in einer Gefängniszelle sieht und der sich als rechtmäßigen Thronfolger sieht. Aber auch ihrem eigenen Sohn Paul gegenüber ist Katharina II. misstrauisch.
Oscarpreisträgerin Helen Mirren ist für die Produktion von HBO und Sky wieder einmal in majestätische Gewänder geschlüpft. Die Schauspielerin hat bereits mehrere Regentinnen verkörpert, unter anderem Elisabeth II. in „Die Queen“. Nun ist Mirren, die selbst russische Wurzeln hat, als Zarin Katharina II. zu sehen, die auch die Große genannt wird. 34 Jahre lang hat sie Russland regiert.
Die Handlung von „Catherine The Great“ setzt 1762 ein, als der Staatsstreich gegen ihren Gatten bereits erledigt ist und Katharina II. am Thron sitzt. Sie will Reformen, etwa die Abschaffung der Leibeigenschaft. Damit macht sich die Zarin nicht nur Freunde: Russland sei nicht bereit für Veränderung, sagt man ihr. In der Bevölkerung wie in ihrem engsten Umfeld werden Stimmen laut, die lieber jemand anderen an der Spitze Russlands sehen würden. Katharina II. juckt das wenig und bald lässt sie den ersten Kopf rollen.
Ganz anders sieht es aber aus, wenn es um Herzensangelegenheiten geht: Da wird die sonst so resolute Herrscherin, die am Hof als männermordendes Wesen verschrien ist, plötzlich unsicher. Als Leutnant Gregori Potemkin in ihr Leben tritt, weiß Katharina II. nicht so recht, wie sie ihre Gefühle zeigen soll, was unter anderem zu einer schrägen Eifersuchtsszene in der Oper führt. Die Beziehung zwischen der Zarin und dem Heeresführer nimmt dann aber etwas viel Raum ein, Kriege und politische Belange geraten zur Nebenhandlung. Und das, obwohl Katharina II. kaum wegen ihres Gefühlslebens zum Beinamen „die Große“ gekommen ist.
„Catherine The Great“ punktet dafür mit pompösen Kostümen und beeindruckenden russischen Paläste, eingefangen in wunderschönen symmetrischen Einstellungen. Fürs Auge ist die Serie auf jeden Fall ein Genuss.
"Catherine The Great": USA/GB 2019. Von Philipp Martin. Mit Helen Mirren, Jason Clarke, Rory Kinnear. 4 Episoden á 50 Minuten.
>> am 24. und 31. Oktober, jeweils zwei Episoden ab 20.15 Uhr, bei Sky Atlantic HD sowie auf Abruf
"Dolemite Is My Name"
Der große Durchbruch sieht anders aus: Rudy Ray Moore (gespielt von Eddie Murphy) ist überzeugt von seinem Talent. „Ich bin das komplette Entertainment-Paket“, sagt er selbstbewusst. Doch nicht einmal sein Arbeitskollege im Plattengeschäft (Rapper Snoop Dogg) will Rudys Musik auflegen. Statt selbst auf den großen Bühnen zu stehen, muss der ehrgeizige Künstler Anfang der 70er die Platten anderer verkaufen – und ab und zu einen verwirrten Obdachlosen aus dem Geschäft schmeißen.
Als er eines Tages aber genauer hinhört, was der seltsame Besucher von sich gibt, schaltet Rudy geistesgegenwärtig sein Aufnahemgerät ein: Denn die Witze des alten Mannes findet er gar nicht schlecht. Rudy lässt sich davon inspirieren, wirft sich in einen knalligen Anzug und erschafft seine Kunstfigur, den extravaganten Zuhälter Dolemite. Begleitet von Drums und Keyboard gibt er nicht gerade jugendfreie Stand-up-Shows. Und siehe da – seine Auftritte kommen an, „Dolemite“ wird schnell zum Geheimtipp.
„Dolemite Is My Name“ ist ab Freitag bei Netflix zu sehen und erzählt die Geschichte des bereits verstorbenen Comedians und Musikers Rudy Ray Moore. Seine Karriere verlief zunächst holprig, bis er in den 70ern sein Alter Ego Dolemite erschuf - und damit in weiterer Folge zahlreiche Rapper beeinflusste. Von den Erfolgen als Stand-up-Comedian beflügelt, wollte er aber auch auf die große Leinwand und war etwa in der kultigen Low-Budget-Produktion „Dolemite“ zu sehen (Wesley Snipes gibt in der Netflix-Produktion den Regisseur).
Der Dreh gestaltet sich chaotisch, wie auch Rudy Ray Moores Weg. „Dolemite Is My Name“ zeigt ihn unterhaltsam und herzerwärmend.
"Dolemite Is My Name": USA 2019. Von Craig Brewer. Mit Eddie Murphy, Wesley Snipes, Snoop Dogg. 118 Minuten.
>> ab 25. Oktober auf Netflix
Was sonst noch läuft: "The Kominsky Method" - Staffel 2
Comedy-Serie: Der alternde Schauspieler Sandy Kominsky (Michael Douglas) und sein Agent Norman Newlander (Alan Arkin) sind zurück: In Staffel 2 der preisgekrönten Comedy-Serie „The Kominsky Method“ muss sich Sandy mit dem fast gleichaltrigen Schwiegersohn anfreunden, während Norman wieder mit der Ex anbandelt.
>> ab 25. Oktober bei Netflix
"BoJack Horseman" - Staffel 6
Animations-Serie: Die Satire-Sitcom rund um Protagonist BoJack, eine Mischung aus Mensch und Pferd, verabschiedet sich: Der erste Teil der sechsten und letzten Staffel ist ab Freitag bei Netflix verfügbar, im Jänner folgt die zweite Hälfte.
>> ab 25. Oktober bei Netflix
"Pennyworth"
Krimi-Serie: Neues aus dem „Batman“-Universum - „Pennyworth“ erzählt in zehn Episoden die Vorgeschichte von Butler Alfred Pennyworth.
>> ab 25. Oktober bei Starzplay via Amazon Prime Video
"Daybreak"
Coming-of-Age-Serie: Nach der Apokalypse sind fast alle Erwachsenen tot oder haben sich in sogenannte „Ghoulies“ verwandelt. Wie die überlebenden Teenager damit umgehen, zeigt die humorige Netflix-Serie „Daybreak“.
>> ab 24. Oktober bei Netflix
Kommentare