Grüne Flüsterdiplomatie vor der Posse um die Impflotterie

Ex-Kommunikationschef Pius Strobl leitet seit eineinhalb Jahren das Bauprojekt Küniglberg.
Bei der Spurensuche nach Verantwortlichen für den Bauchfleck der Regierung zeigen viele auf einen: ORF-Mann Pius Strobl

Kanzler Karl Nehammer hat imagemäßig in kurzer Zeit zwei Mal veritabel einen Bauchfleck hingelegt. Zweimal im Zusammenhang mit dem ORF. Zweimal spielte ein ORF-Mann mit vielen Hüten eine Hauptrolle: Pius Strobl. Er leitet im ORF das Humanitarian Broadcasting, ist Projektleiter Medienstandort und Sicherheitschef. Ein Mann für alle Fälle.

So verantwortete er die „Licht ins Dunkel“-Gala, die im November-Lockdown für Negativschlagzeilen sorgte: Eine schunkelnde Regierungsspitze, Handyfotos von einer Art Afterparty: Der Skandal war perfekt. Mitschunkelnd im Bild: Pius Strobl. Organisator: Strobl.

Als die Regierung am 20. Jänner ihr Paket zur Impfpflicht um eine Impflotterie für eine Milliarde Euro versüßte, verkündete sie, der ORF werde das umsetzen. Der hatte im Herbst eine eigene Impflotterie abgehalten (organisiert: von Strobl).

Wie sich zeigte, war der Regierungsauftrag weder gesetzlich noch imagemäßig für den ORF möglich. Nach dreieinhalb Wochen erfolglosen Ringens wurde die Idee begraben. Kanzler Karl Nehammer schob den Ball der SPÖ zu, die wehrte sich erbost.

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