Groß-Umbau bei WarnerMedia - Zeiler steigt auf

Gerhard Zeiler verantwortet das gesamte Werbegeschäft bei AT&T
Boss John Stankey will WarnerMedia für den Kampf gegen Netflix wappnen. Der Österreicher Gerhard Zeiler soll für die entsprechenden Mittel sorgen.

Kurz nachdem die Übernahme des Medien-Riesen Time Warner durch den Telekom- und Pay-TV-Giganten AT&T trotz Klagen der US-Regierung durch die Gerichte endgültig abgesegnet ist, macht sich WarnerMedia-Chef John Stankey an den Konzern-Umbau. Im Zuge dessen sollen sich zwei langjährige Top-Manager aus dem Warner-Reich verabschieden: HBO-Chef  Richard Plepler und David Levy (Turner). Deren Abgang ist offiziell noch  nicht bestätigt.

Ziel von AT&T ist es, das WarnerMedia-Geschäft für den Kampf im Streaming-Bereich mit Netflix, Amazon Prime und Disney zu stärken und entsprechend aufzustellen. Es gehe darum, mehr Mittel und Ressourcen für Produktentwicklung und Innovationen freizuschaufeln, teilte laut Nachrichten-Agenturen WarnerMedia-Chef John Stankey in einem internen Vermerk mit.

Sorgen soll dafür u. a. der Österreicher Gerhard Zeiler. Der frühere ORF-Chef und langjährige Top-Manager bei der RTL Group war bislang für das internationale Geschäft von Turner (TBS) zuständig. Er steigt nun zum Chief Revenue Officer auf und wird damit Chef jener neuen Division, in der sämtliche Vermarktungs- und Werbeagenden von WarnerMedia zusammengefasst werden.

Im so wichtigen Zukunftsgeschäft aus Pay-TV und Streaming übernimmt der frühere NBCUniversal-Chef Robert Greenblatt das Ruder. Er wird unter anderem den Kabelsender HBO sowie das in der Entstehung befindliche Video-Streaming-Angebot verantworten. CNN-Chef Jeff Zucker sei künftig für das gesamte Sport-Programm zuständig. Zudem würden alle Kinder-Sendungen gebündelt.

Noch in diesem Jahr will WarnerMedia eine eigene Streaming-Plattform auf den Markt bringen. Auch Konkurrent Disney plant einen solchen Service, um Netflix und Amazon Prime nicht das Feld zu überlassen.

Es wird erwartet, dass mt dem Umbau zahlreiche Stellen gestrichen und konzernweit Ausgaben gekürzt werden.  Der Gesamtwert der Übernahme von Time Warner wurde im Herbst 2016 auf 108,7 Milliarden Dollar geschätzt. Zu deren Finanzierung musste sich AT&T um weitere 40 Milliarden Dollar verschulden.

 

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