Benachteiligt? San Marino erwägt Ausstieg aus Song Contest

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Kleinstaaten würden vom Voting-System massiv benachteiligt, klagt der Tourismusstaatssekretär des Landes.

San Marino könnte auf seine Teilnahme am österreichischen Song Contest 2026 verzichten. Tourismusstaatssekretär Federico Pedini Amati beklagt, dass Kleinstaaten beim Wettbewerb benachteiligt seien. „Wir prüfen noch, wie wir weiter vorgehen. Ein möglicher Rückzug ist nicht ausgeschlossen angesichts des Verhaltens, das die EBU – der Veranstalter des Wettbewerbs – in den letzten Jahren gegenüber Kleinstaaten an den Tag gelegt hat“, führte der Politiker aus.

Gemeint ist insbesondere das Abstimmungsverfahren: Länder mit wenigen Einwohnern haben weniger Zuschauerstimmen und könnten dadurch im Televoting kaum punkten, selbst wenn der Beitrag qualitativ gut sei. In der letzten Ausgabe des Eurovision Song Contest am 17. Mai in Basel landete Gabry Ponte, der San Marino vertrat, auf den hinteren Plätzen der Rangliste. Der EBU (European Broadcasting Union), die den ESC organisiert, wird vorgeworfen, kleinen Ländern zu wenig Aufmerksamkeit zu schenken und ihnen nicht genug Mitspracherecht zu verleihen.

2025 hatten die EBU-Mitgliedsländer Andorra und Monaco vorab auf ihre Teilnahme am ESC verzichtet. San Marino will die Situation vorerst weiter beobachten.

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