Thurnher nach vier Jahrzehnten nicht mehr "Falter"-Chefredakteur

INTERVIEW: ARMIN THURNHER
Florian Klenk ist ab März alleiniger Chefredakteur der Wiener Stadtzeitung.

Armin Thurnher gibt mit 1. März die Falter-Chefredakteursposition auf. "Vierzig Jahre sind genug", hielt er in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung fest und meinte, dass Florian Klenk diesen Posten künftig "allein mit Verve und Umsicht" ausfüllen werde. Als Herausgeber und Kommentator bleibt Thurnher, der vergangene Woche seinen 76. Geburtstag feierte, erhalten. Zugleich werden Eva Konzett und Martin Staudinger zu stellvertretenden Chefredakteuren ernannt. Konzett kümmert sich um den gedruckten Falter, Staudinger um die Inhalte auf der Webseite.

 

An der Spitze des Falter sah sich Thurnher schon lange Zeit nicht als unersetzbar an. Aber: "Solange ich das Gefühl habe, dass ich gebraucht werde, bleibe ich dort", sagt er zur APA. Und wenn er sich als Herausgeber dann doch einmal verabschieden sollte, wird wohl weiterhin von ihm zu lesen sein: "Es ist leider so, dass das Schreiben mittlerweile zu meinem Leben geworden ist. Davon lässt sich kein Abschied nehmen."

Öffentliche Debatte

Der Falter ohne Thurnher ist möglich, aber kaum vorstellbar. Schon bei der Gründung der unbequemen Wochenzeitung aus Wien im Jahr 1977 war er mit dabei - als 28-Jähriger. Später stieg er zum Chefredakteur und 2012 zum Herausgeber auf und prägte durch seine kritische Beobachtung des Politik- und Medienbetriebs das Blatt wie auch die öffentliche Debatte mit. 

Seit 1983 kommentiert Thurnher in seinem wöchentlichen Leitartikel "Seinesgleichen geschieht" das polit-mediale Geschehen. Er lieferte in seiner Karriere auch Artikel an Die Zeit oder die Die Woche. Auch in der Arbeiterzeitung, der Presse und der Kleinen Zeitung fanden sich Kommentare von ihm. Für seine Arbeit wurde Thurnher vielfach ausgezeichnet.

 

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