Reinhardt Seminar: Endspiel mit Porridge, im Nachttopf zubereitet

Bis zum bitteren Ende: Naomi Kneip und Vivienne Causemann
Anja Jemc inszenierte Martin McDonaghs "Die Beauty Queen von Leenane“ als Wechselspiel aus Tristesse und Brachialhumor

Einen großen Auftritt hat die Biskotte so gut wie nie auf heimischen Bühnen. Und dann ist es endlich soweit. Aber im Max Reinhardt Seminar ist konsequent nur vom „Löffelbiskuit“ die Rede. „Die Beauty Queen von Leenane“ fristet ihr Leben daher eher in Nordrhein-Westfalen denn in Irland. Die bundesdeutsche Schnoddrigkeit mit viel „Pisse“ soll wohl so etwas wie falsch verstandenen Lokalkolorit vermitteln. 

Ansonsten aber ist Regiestudentin Anja Jemc, geboren in Linz, eine hinreißende Inszenierung von Martin McDonaghs frühem Stück geglückt – und eine hoch passable Ergänzung zu „Der einsame Westen“ im Burgtheater (mit Michael Maertens und Roland Koch): Beide Stücke sind Teil der sogenannten „Leenane Trilogie“ von Martin McDonagh und zum Beispiel über die Figur Pater Welsh miteinander verschränkt.

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