Mavie Hörbiger im Kino: "Es ist eine fast männliche Rolle"

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Mavie Hörbiger spielt in der Geschlechter-Satire „Die geschützten Männer“ eine Feministin, die sich in eine Despotin verwandelt. Ein Gespräch über junge Männer, Alter und ihre Rolle als Hörbiger-Enkelin.

Mavie Hörbiger sieht man oft auf der Bühne des Burgtheaters, wo sie fixes Ensemblemitglied ist, aber selten im Kino. Doch für die Geschlechterkampfsatire „Die geschützten Männer“ (derzeit im Kino) hat die Enkelin von Publikumsliebling Paul Hörbiger wieder eine Filmrolle angenommen. Sie spielt eine deutsche Feministin, die sich politisch engagiert. Als ein Virus plötzlich Männer in notgeile Raubtiere verwandelt und dann tötet, übernimmt sie die Kanzlerschaft und verwandelt sich schnell in eine autokratische Despotin.

KURIER: Sie waren zuletzt in Marie Kreutzers „Der Boden unter den Füßen“ (2019) zu sehen. Das ist schon länger her. Was hat Sie an der Rolle in „Die geschützten Männer“ interessiert?

Mavie Hörbiger: Erst einmal ist es so, dass man ab einem gewissen Alter gar nicht mehr so viele Rollen angeboten bekommt. Ab meinem Alter (Hörbiger ist 45, Anm.) wird es schon ein bisschen schwierig.

Tatsächlich?

Definitiv, ich spüre das total.

Ist es am Theater anders?

Am Theater ist es anders. Ich bin in meinem Ensemble etabliert und werde dort auch anders besetzt. Da darf ich beispielsweise auch männliche Rollen spielen. Aber im Film spüre ich die altersbedingten Einschränkungen. Es ist aber natürlich auch eine Zeitfrage, weil ich eben sehr viel Theater spiele und mein Herz fürs Theater blutet – vor allem fürs Burgtheater.

Ihre Figur entwickelt sich von der Radikalfeministin zu einer autoritären Führungspolitikerin. Spielen Sie gerne Bösewichte?

Meine Figur ist ein wahnsinniges Arschloch – das fand ich toll. Es ist fast eine männliche Rolle. Alles, was sie darf und macht, ist exzessiv … Das gefällt mir gut. Ich werde immer auf ihre krasse Verwandlung angesprochen, aber ich glaube, wenn sie ein Mann wäre, würde man da viel weniger nachfragen.

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