Maria Lassnig-Preis an Künstlerin Carrie Yamaoka

Eine Frau mit Brille und gestreiftem Hemd blickt in die Kamera.
Die japanisch-amerikanische Künstlerin, 1957 geboren, erhält 50.000 Euro und eine Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle 2026.

Der Maria Lassnig Preis, der seit 2017 im Zwei-Jahres-Rhythmus an Künstlerinnen vergeben wird, die in der Mitte ihrer Laufbahn stehen, geht 2025 an die japanisch-amerikanische Künstlerin Carrie Yamaoka. Das gab die Lassnig-Stiftung gemeinsam mit der Hamburger Kunsthalle am Montag bekannt. Die Stiftung, die den Nachlass der 2014 verstorbenen Malerin betreut, kooperiert bei der Ausrichtung mit wechselnden Institutionen. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und beinhaltet eine Ausstellung. 2026 werden Yamaokas Arbeiten gleich zweimal in der Hamburger Kunsthalle gezeigt: Ab Ende März zuerst in einer großen retrospektiven Gegenüberstellung mit Edvard Munch sowie später in einer Solo-Schau.

Yamaoka interessiert sich für die (Un)-Fähigkeit der Fotografie, etwas festzuhalten bzw. darzustellen, heißt es in der Aussendung der Jury. Mitunter verändert die Künstlerin ihre früheren Arbeiten nach fünf, zehn oder fünfundzwanzig Jahren erneut und stellt damit grundlegende Vorgaben und Hierarchien in der künstlerischen Produktion infrage. Die spiegelnden Oberflächen lassen Atelier, Ausstellungsraum, Künstlerin und Rezipient*innen, Produktion und Fertigstellung verschwimmen.

 In ihrem textbasierten Frühwerk arbeitete Yamaoka mit leicht verfügbaren Materialien wie beispielsweise Korrekturbändern aus Schreibmaschinen, einem Material das Fehlstellen korrigiert über richtig und falsch entscheidet und damit auf Marginalisierungen und Unterdrückungen anspielt. Yamaoka ist Teil des queeren Künstler*innenkollektivs fierce pussy, das sie 1991 mitgründete und das bis heute aktiv ist. Es entstand inmitten der AIDS-Epidemie und der politischen Mobilisierung für die Rechte von LGBTQ+ - Personen. 

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