Magie des Augenblicks

Ein Mann mit dunklen Haaren arbeitet an einem Laptop vor einer projizierten Grafik.
Das Festival für audiovisuelle Kunst widmet sich von 9. bis 17. April dem Live-Moment.

Anwesend sein, spüren und den Augenblick genießen." Mit diesen Worten beschreibt Kuratorin Eva Fischer die Ausrichtung des sound:frame-Festivals, das von heute bis 17. April an verschiedenen Orten in Wien ausgetragen wird. "Live" lautet das dazugehörige Motto des Programms, das die Aura des Einzigartigen in den Mittelpunkt stellt.

Seit 2007 widmet sich das Festival der Dokumentation, Vermittlung und Förderung von audiovisueller Kunst. Versuchte Fischer mit ihrem Team anfangs noch die ganze Bandbreite der vielfältigen Visual-Ausformungen abzubilden, geht man seit Jahren verstärkt in die Tiefe: weg von der elektronischen Musik, vom Club, in dem die Visual-Jockey-Szene ihren Ursprung hat, und hin zu interdisziplinären Kunstformen.

In Sachen Programmierung ist für Fischer eine ausgewogene Mischung aus kritischen, unterhaltsamen und künstlerisch hochwertigen Inhalten wesentlich: "Kunst und Entertainment sollen sich nicht ausschließen, sondern gegenseitig befruchten." Diesen Spagat zwischen Wissensvermittlung und Unterhaltung schafft man deshalb, weil man keine Schublade füllen muss und so unterschiedliche künstlerische Strömungen abbilden kann.

Eine Frau mit lockigem Haar und einem bunten Hemd vor einem pinkfarbenen Hintergrund.

Party und Wald

Ziel sei es nicht, die Besucherzahlen jährlich um zehn Prozent zu steigern, "sondern künstlerisch frei agieren zu können", sagt Fischer. Dafür nimmt man auch Abstriche in Kauf – heuer gibt es zum ersten Mal seit neun Jahren keine Ausstellung. Stattdessen versucht man zum heutigen Auftakt des Festivals im MAK (Museum für angewandte Kunst) den wissenschaftlichen Diskurs mit einem Live-Programm zu verschmelzen. Dafür sicherte man sich die Dienste des renommierten Medienkünstlers Klaus Obermaier, der in seiner interdisziplinären Live-Performance "(St)age of participation. Heavy-Headed – Dada-Minded" Tanz, Choreografie und Performance vereinen wird.

An zwei Abenden (10./11. 4.) im Club Grelle Forelle geht es vorrangig um die Verknüpfung von Visuals mit der dargebotenen Musik. Live zu erleben ist etwa das oberösterreichische A.G.Trio mit seinem neuen Projekt Ages oder die charismatische Vokalistin Andreya Triana aus London, die ihr Österreich-Debüt gibt. Als familienfreundlicher könnte man die audiovisuelle Reise in den Wald mit dem Titel "See Aural Woods" bezeichnen (16. 4., MAK), bei der Flora und Fauna zum Musikinstrument werden: Holzknacken trifft auf Vogelgesang und Ameisenkrabbeln auf die Visuals von Luma.Launisch.

Info: sound:frame-Festival von 9. bis 17. 4. Tickets bei Ö-Ticket und WienXtra-Jugendinfo. Freiwillige Spenden bei MAK-Veranstaltungen.

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