Als Eremit in den Tiroler Bergen: Bauernhof-Erbe als Aussteiger
Von Gabriele Flossmann
Der Film basiert auf einem Theaterstück von Felix Mitterer, das auf einen wahren Fall zurückgeht: auf einen Zillertaler Großbauernsohn, der sich in jungen Jahren dazu entschloss, sich allen Erwartungen seiner Umwelt radikal zu entziehen, sein Erbe auszuschlagen und sich als Einsiedler ins Hochgebirge zurückzuziehen. 40 Jahre hindurch hat er die „Märzengrund“-Alm nicht mehr verlassen.
Die Schönheit sowie auch die abweisende Schroffheit der Berglandschaft setzt der Regisseur Adrian Goiginger als Metapher für die innere Zerrissenheit dieses Menschen ein. Nach einem großen Zeitsprung taucht Elias vierzig Jahre nach seinem freiwilligen(?) Rückzug wieder auf. In einem Bergsee, mit weißem Bart. Der Film lebt vom starken Schauspieler-Ensemble. Johannes Krisch brilliert als der in der schroffen Natur gealterte Einsiedler. Gerti Drassl und Harald Windisch geben den Eltern eine menschliche Tiefe und Verena Altenberger beeindruckt als Objekt einer lebenslangen Liebessehnsucht.
Märzengrund. Ö/D 2022. 110 Min. Von Adrian Goiginger. Mit Jakob Mader, Johannes Krisch, Gerti Drassl.
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