Mit Antonin Dvořáks „Karneval-Ouvertüre“, op. 92, gab er mit Verve einen leuchtenden Auftakt. Mit zauberhaft tänzerischen Passagen setzte er auf Transparenz und Träumerein. Famos, die Solo-Oboe. Mit Gautier Capuçon setzte er dann den Kontrast. Bei „Schelomo“ von Ernest Bloch, einer „Rhapsodie für Cello und Orchester“ führte er in den Kosmos des jüdischen Königs Salomon.
Capuçon ließ sein Instrument besinnlich, reflexiv, virtuos eloquent Erzählen und trat in einen harmonischen Dialog mit den glänzend disponierten Musikerinnen und Musikern. Zur Kontemplation lud er, begleitet von den Cellisten des Orchesters mit „Prayer“ von Bloch. Seit der Spielzeit 2021/22 ist Viotti Chef des Netherlands Philharmonic Orchestra und der Dutch National Opera in Amsterdam.
Die Münchner Philharmoniker ernannten vor wenigen Tagen den 34-jährigen Lahav Schani zum Chefdirigenten. Mit Lorenzo Viotti aber verbindet sie seit dessen Debüt 2017 eine tiefe Verbundenheit, wie sie in der „sinfonischen Fantasie“ „Aus Italien“ von Richard Strauss hören ließen. Das Klanggemälde bestach mit leuchtenden Farben: Zartfühlende Piano-Passagen, Sinnlichkeit, die zum Schwelgen verleitete, Erhabenheit in den „Ruinen Roms“ und eine wohldosierte Mischung aus Ausgelassenheit, Derbheit mit einem Hauch von Eleganz zum Finale. Ovationen.
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