Nadine Sierra ist eine betörende Adina. Sie agiert verschmitzt mit Charme. Sie zügelt die Kraft ihres expressiven Soprans, der in allen Lagen voller Schönheit leuchtet, und lässt keinen Wunsch offen. Bryn Terfel ist als Quacksalber Dulcamara ganz in seinem Element. Spielfreudig setzt er sich charismatisch in Szene. Präzise setzt er die Pointen und schöpft die Aura seines Bass-Baritons aus. Xabier Anduaga verfügt vokal über alles, was man für den Nemorino braucht.
Seine Auftritts-Arie „Quanto è bella“ gestaltete er mit Schmelz, das „Una furtiva lagrima“ feinst nuanciert. Von seinem goldenen Timbre kann man nur schwärmen. Da bahnt sich eine große Tenor-Karriere an.
Davide Luciano ist ein stimmlich prägnanter, famoser Belcore mit starker Bühnenpräsenz. Hannah-Theres Weigl lässt als Giannetta aufhorchen. Der Chor intoniert sehr gut.
Dirigent Francesco Ivan Ciampa setzt auf Analyse und Italianità. Jubel!
KURIER-Wertung: 4 von 5 Sternen
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