"Le nozze di Figaro": Da-Ponte-Zyklus zu Ende – gut so

Eine Frau im Brautkleid wird von einer anderen Person umarmt.
Nachtkritik. "Le nozze di Figaro" enttäuscht in Salzburg musikalisch.

Der Mozart-Da-Ponte-Zyklus der Festspiele war nicht gerade vom Glück verfolgt. Schon im Vorfeld hatte sich Dirigent Franz Welser-Möst zurückgezogen. Einspringer Christoph Eschenbach war daraufhin bei "Così" und "Don Giovanni" heftig kritisiert worden.

Nun, bei der Neuproduktion des "Figaro", ist vieles neu – und etwas definitiv besser: die Bühne. Anstelle der Glittenbergs hat Alex Eales verschiedene Räume, vom Weinkeller bis zum Glashaus, gestaltet. Das gibt Sven-Eric Bechtolf große Möglichkeiten: Seine Inszenierung ist temporeich, komödiantisch, aber allzu klassisch, er bietet kaum Interpretation. Auch der Dirigent ist neu: Dan Ettinger am Pult der Philharmoniker entfacht keinerlei musikalischen Zauber. Enttäuschend. Unter den Sängern ist Luca Pisaroni (Graf) der Beste, Anett Fritsch ist als Gräfin etwas zu klein besetzt, Martina Janková als Susanna um vieles und Margarita Gritskova als Cherubino am allermeisten. Adam Plachetka (Figaro) spielt gut, es fehlt aber die profunde Tiefe.

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