Lauter als das Leben: Dolly Partons neues Album "Rockstar"

Lauter als das Leben: Dolly Partons neues Album "Rockstar"
Die US-amerikanische Seelentrösterin singt sich mit Starbegleitung durch die - schon stark einbalsamierte - Rockgeschichte

Schwierige Zeiten verlangen Trostspender, und kaum eine Person hat diese Rolle so sehr perfektioniert wie Dolly Parton. Von der Spaltung durch Donald Trump und Social Media hat sie insofern profitiert, als sie einen Fluchtpunkt anbietet. Die 77-Jährige will nichts als Menschlichkeit und gute Laune, und darauf können sich noch immer erstaunlich viele Menschen aller Couleurs einigen. Ihre glitzernde Künstlichkeit sagt dabei nichts anderes als: Hey, wir müssen alle ein wenig Theater spielen, um durchzukommen, das Leben ist Maskerade. Die queere Gemeinde, die Parton ebenfalls liebt, hat das immer schon gewusst. 

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Wenn Parton auf ihrem neuen Album „Rockstar“ nun also Hymnen wie „What’s Up“ von den 4 Non Blondes, „Satisfaction“ oder „We Are The Champions“ anstimmt, dann schreit sie die Welt aus einer historischen Position heraus an, die geeint und optimistisch erscheint. Wer im Stadion zu einem Rockkonzert abshakt, ist zwar auch Teil eines Mobs, aber eher nicht dazu angetan, das US-Kapitol oder sonst irgend eine Bastion der Demokratie zu stürmen. So soll es doch sein, scheint Dolly zu sagen - die neue Eigenkomposition „World On Fire“ klingt für Dolly-Maßstäbe dazu fast explizit politisch, ja anklagend: "Greedy Politicians, present and past, wouldn't know the truth if it bit them in the ass" ("Gierige Politiker, von heute und von früher - sie würden die Wahrheit nicht kennen, selbst wenn sie sie in den Hintern beißen würde!")

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