Larry Fink, der Fotograf der Beatniks

Zwei Männer liegen bekleidet auf einem Bettlaken.
Der amerikanische Fotograf dokumentierte die zweite Generation der Beat Generation.

Genie und Wahnsinn liegen bekanntlich sehr nah beieinander. In fast keiner Subkultur ist das so sehr zu spüren wie in der der Beat Generation. Sie galt als chaotisch und obszön, war kreativ und anarchisch. Jack Kerouac, Allen Ginsberg und William S. Burroughs gaben der Generation ein Gesicht und Lesestoff, der die Moralhüter auf die Barrikaden trieb. Bücher und Texte wie "On the Road" und besonders Ginsbergs Gedicht "Howl" sorgten für Aufsehen und Verbote.

So viel zum Genie, der Wahnsinn zeigte sich beim Konsum berauschender, teils illegaler Substanzen. Des Wahnsinns Kaiser war Burroughs, der in Mexiko, auf der Flucht von den amerikanischen Behörden, im Drogenrausch seine zweite Frau Joan Adams versehentlich erschoß - er wollte die bekannte "Wilhem Tell"-Szene nachspielen.

Zweite Generation

Ein Mann mit Sonnenbrille blickt in einem dunklen Raum in ein helles Licht.
In den Nachwehen bzw. der zweiten Generation der großen Beat-Zeit zog es 1958 den damals 18-jährigen Fotografen Larry Fink zu den Künstlern, Schriftstellern und Musikern. Für Fink, dessenFotos der damaligen Zeit gerade in derFeroz Galeriein Bonn zu sehen sind, war es "Schicksal mit den Beats verbunden zu sein, wegen meiner Neigung zu Drogen, Wut und Poesie", wie er in seinem Buch "The Beats" (powerHouse Books) schreibt. Gezeigt werden in der Ausstellung sowie im Buch bisher unveröffentlichte Fotos aus den Jahren 1958 und 1959. Wie fast jede zweite Generation einer Subkultur, hatte auch diese ein Problem: Ihnen fehlte der "gleiche Sinn für unsterbliche Besessenheit" wie Kerouac und Ginsberg sie hatten, schreibt er, dafür hatten diese Nachwehen "eine deutliche Notwendigkeit dokumentiert zu werden".

Das wurde zur Aufgabe von Larry Fink, denn die Gruppe suchte "dringend einen Fotografen, der sie begleitet, mit ihnen lebt und deren misstrauische, aber auch ungehobelte Existenz aufnahm und verschlüsselt". 50 Jahre später darf die Öffentlichkeit an den Reisen der Beatniks teilhaben. Die Fotos dokumentieren die Trips quer durch die USA bis nach Mexiko, zeigen das exzentrische wie hedonistische Leben der Gruppe, die noch immer vom zweiten Weltkrieg geprägt war und die scheinbar ultimative Freiheit suchte.

Info: "Larry Fink – The Beats", noch bis zum 27. März, Feroz Galerie Bonn, Link: feroz.tv

Impressionen der Ausstellung

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