Kunst im Wettstreit: Wer ist die Schönste im ganzen Land?

Kunst im Wettstreit: Wer ist die Schönste im ganzen Land?
Das KHM geht in der Sonderschau „Idole und Rivalen“ der Konkurrenz als Triebkraft der Kunst nach

Die Kunst ist keine Kinderjause und auch keine Reisscheune, in die alle friedlich ihren Beitrag einbringen. Letzteres wollten die Kuratoren der auslaufenden Kunstschau documenta in Kassel heuer suggerieren – und als vorab klar wurde, dass Kollaboration und Kollektivität gerade das große Ding ist, setzten sich auch Museen auf das Thema drauf (aktuell etwa: „Kollaborationen“ im mumok).

Das Kunsthistorische Museum (KHM) ging den entgegengesetzten Weg – und zeigt nun, dass die Kunstgeschichte oft von beinharter Konkurrenz angetrieben wurde. „Idole und Rivalen“ (bis 8. 1. 2023) spannt dabei den Bogen von der Antike bis ins frühe 19. Jahrhundert, in etwa dem Rahmen der KHM-Sammlungen entsprechend.

Weil Kuratorin Gudrun Swoboda im Verbund mit Kustoden viele Preziosen hervorholte, wuchert es in der Schau vor Meisterwerken – Rubens’ und Tizians „Mädchen im Pelz“ sind Seite an Seite zu bewundern, das wunderbare Giorgione-Frauenbildnis „Laura“ blitzt fast bescheiden aus einem Kabinett hervor, Schätze der Kunstkammer stehen an prominenter Stelle. Doch die Schau ist weit mehr als ein „Remix“ der KHM-Bestände – erzählt sie doch von mannigfachen Formen des Wettstreits, die in der Kunst Niederschlag fanden.

Kommentare