Kritik: Im Wald wachsen Wölfe und Riesen

Maya Hakvoort als böse Märchen-Hexe.
"Into The Woods": Ein blutiges Märchen-Musical bei den Sommerfestspielen Brunn.

„Into The Woods“ ist eine gewagte Wahl für Sommerspiele. Die Musik von Stephen Sondheim ist schräg und jazzig, manchmal auch schroff und schrill, sie verzichtet konsequent auf Ohrwürmer und Mitsing-Hits. Und auch die Geschichte von James Lapine ist alles andere als ein Wohlfühl-Musical. Zur Pause gibt es ein Schein-Happy-End, im zweiten Teil wird es ziemlich blutig, am Ende sind viele tot, und die Prinzen untreu.

Maya Hakvoort, die Intendantin der Sommerfestspiele Brunn am Gebirge hat sich dennoch für dieses Stück entschieden. Jetzt, nach zwei Jahren pandemiebedingter Wartezeit, konnte endlich Premiere gefeiert werden. Hakvoort spielt und singt auch selbst die zentrale Figur der Hexe – und hat merkbar Spaß daran, zwischen Gruselfigur und Grande Dame zu wechseln.

„Into The Woods“ verknüpft jede Menge Märchenstoff mit einer Rahmenhandlung: Ein Bäckerspaar wünscht sich dringend ein Kind und muss gegen einen bösen Fluch ankämpfen. Im Wald begegnen sich Aschenputtel und Rotkäppchen, ein schräges Prinzen-Brüderpaar, ein Hans im Unglück und Rapunzel, Wölfe und Riesen. Nach und nach eskaliert das Geschehen.

Dean Welterlen hat mit viel Witz inszeniert, die Band unter der Leitung von Jeff Frohner spielt ausgezeichnet (und ziemlich hart), das Ensemble, dem auch Missy May als Rotkäppchen angehört, gibt alles.

Verdienter Jubel.
 

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