John Williams und die Philharmoniker: Musik als große Freude

John Williams und die Philharmoniker: Musik als große Freude
John Williams, Anne-Sophie Mutter und die Wiener Philharmoniker im Musikverein.

52 Mal war er für den Oscar nominiert (nur Walt Disney mit 57 Nominierungen liegt da vor ihm), fünf Mal erhielt er den Preis, dazu kommen zig Golden Globes, Emmys und Grammys: John Williams ist längst eine lebende Legende. Nicht nur in Hollywood. Denn Williams ist vor allem eines: Ein grandioser Komponist.

Vor zwei Jahren baten die Wiener Philharmoniker den inzwischen 90 Jahre jungen und sehr agilen Meister erstmals ans Podium im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins; Partnerin war damals die Stargeigerin Anne-Sophie Mutter. Das Ergebnis: eines der – zumindest für den Autor dieser Zeilen – denkwürdigsten Konzerte.

Und nun war John Williams wieder da. Wieder mit Anne-Sophie Mutter, naturgemäß mit den Wienern (in einem ausverkauften Saal) und sorgte für stehende Ovationen. Vor Beginn des Konzerts, nach fast jeder einzelnen Nummer und nach dem grandiosen Zugaben-Finale sowieso.

Und dabei bewiesen die Künstlerinnen und Künstler auch eines: Die (übrigens völlig dämliche) Unterscheidung zwischen E-und U–Musik hat ausgedient. Das war etwa bei dem zweiten Violinkonzert von Williams erlebbar. Denn da trat Anne-Sophie Mutter – für sie wurde das Werk auch komponiert – in einen vollendeten Dialog mit den Wiener Philharmonikern ein. Harfe (exzellent die Solistin), Flöte, Schlagwerk und die Streicher spielten hier die Hauptrollen; der Geigen-Solopart ist geprägt von technischer Raffinesse, Kadenzen – das ist höchste Kompositionskunst. Und Anne-Sophie Mutter war bei diesem etwa 40-minütigen Stück die ideale Interpretin.

Dazu gab es selbstverständlich Musik aus „Superman“, „Harry Potter“, „Indiana Jones“ oder „Stars Wars“, welche die Wiener neben den feinen Zwischenkommentaren von Dirigent Williams perfekt und mit Freude realisierten. Bleibt nur die Bitte: Da capo!

 

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