Karla Sofia Gascón: Absturz aus dem Oscarfavoriten-Olymp

Karla Sofia Gascón: Absturz aus dem Oscarfavoriten-Olymp
Karla Sofia Gascón, als erste Transfrau für einen Darsteller-Oscar in "Emilia Pérez" nominiert, hat sich erneut für rassistische Tweets entschuldigt und sieht sich als Opfer einer Kampagne.

So wie an diesem Wochenende bei den Grammys Geschichte geschrieben wurde, hätte in einem Monat auch die Oscar-Verleihung eine für die Historienbücher werden können. Denn mit Karla Sofia Gascón ist die erste Schauspielerin, die offen transgender ist, in einer regulären Darstellerkategorie für den Filmpreis nominiert. Dass sie die Statuette in Händen halten wird, erscheint aktuell mehr als fraglich. „Emilia Pérez“, der Film, in dem sie spielt, hat die meisten Nominierungen in diesem Jahr erhalten, insgesamt 13. Nun wird spekuliert, dass auch die Erfolgssträhne von „Emilia Pérez“ (etwa Golden Globe für die beste Komödie/bestes Musical) endet. Schuld ist Karla Sofia Gascón – beziehungsweise Tweets mit rassistischem und islamfeindlichem Inhalt, die sie vor einigen Jahren geschrieben hat und die nun für Empörung sorgen.

Am Sonntag hat sich Gascón in einem einstündigen Interview auf CNN en español erstmals dazu geäußert – entschuldigt hatte sie sich schon davor in einem schriftlichen Statement. Sie gab zu, dass sie die meisten der Postings „wiedererkenne“, also selbst verfasst hat. Sie verwehrte sich aber dagegen, jenen geschrieben zu haben, der ihre „Emilia Pérez“-Kollegin Zendaya verunglimpfte. Unter Tränen sagte sie: „Ich wurde verurteilt, verdammt, gekreuzigt und gesteinigt ohne Prozess und ohne die Möglichkeit, mich zu verteidigen.“

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