Kammerspiele: Fragen zu Leben und Tod, behäbig vorgetragen

Kammerspiele: Fragen zu Leben und Tod, behäbig vorgetragen
Kritik: "Gott" von Ferdinand von Schirach verhandelt das Thema Sterbehilfe.

Ein kerngesunder, um seine Frau trauernder 78-jähriger Mann möchte sterben, weil er Angst vor Siechtum und Hilflosigkeit hat, und will, dass ihm sein Arzt ein letales Medikament verschafft. Vor einer Ethikkommission wird jetzt darüber verhandelt, ob dieser Wunsch nach Beihilfe zum Suizid rechtmäßig ist.

Das ist die Ausgangssituation des Stückes „Gott“  von Ferdinand von Schirach, das 2020 uraufgeführt und dann fürs Fernsehen verfilmt wurde, und das jetzt in den Wiener Kammerspielen Premiere hatte.

„Gott“ ist das zweite „Verhandlungsstück“ von  Schirachs, nach „Terror“ – darin ging es um die Frage, ob man ein entführtes Flugzeug im Extremfall abschießen dürfe. Am Ende der  Aufführungen stimmt  das Publikum  ab, und ja, man kann sich durchaus fragen, ob dieser Zugang nicht auch  problematisch und reichlich spekulativ ist.

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