Tennisfilm über Missbrauchsvorwurf: „Lernen, dem Schweigen zuzuhören“

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In dem packenden, belgischen Sportdrama „Julie bleibt still“ weigert sich eine junge Tennisspielerin, Missbrauchsvorwürfe gegen ihren angeklagten Trainer zu erheben.

Vorhand, Rückhand, Volley. Julie gilt als eines der größten Nachwuchstalente des belgischen Tennisverbandes. Als eine ihrer Kolleginnen Selbstmord begeht, gerät der gemeinsame Trainer unter Missbrauchsverdacht. Die Verbandsleitung tritt auf den Plan und stellt viele schmerzhafte Fragen: Was hat Julie für Erfahrungen mit dem Coach gemacht? Was hat er für Trainingsmethoden angewendet? Kam es zu Übergriffen?

„Julie bleibt still“ (derzeit im Kino) ist das akklamierte Langfilmdebüt des belgischen Regisseurs und Drehbuchautors Leonardo von Dijl. In strengen, fast unbeweglichen Einstellungen beobachtet er die junge Profisportlerin dabei, wie sie eisern trainiert und eisern schweigt.

Dabei ist Julie keineswegs einsame Außenseiterin: Sie hängt mit ihren Freundinnen ab und führt ein intaktes Familienleben. Doch auch den noch so behutsam gestellten Fragen – sei es seitens Eltern, Kolleginnen oder Vertretern des Tennisverbandes – verweigert sie die Antwort.

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