Temperamentvoll tänzerisch
Die österreichische Cellistin spielte die sieben Variationen fast vollendet: Mit allen Registern ihrer Virtuosität, warmem Ton, feinem Strich und reichen Farben, mal romantisch ausladend, mal temperamentvoll tänzerisch und fast immer mit perfekter Intonation. Einfühlsam begleitet wurde sie dabei vom ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter dem souveränen, ukrainischen Dirigenten Valentin Uryupin.
Zuvor lieferte “Frontispiece for orchestra“ von der südkoreanischen Komponistin Unsuk Chin einen etwa zehnminütigen Zeitraffer der Musikgeschichte, bei dem eine Reihe von symphonischen Schlüsselwerken kontrastreich in neue Formen gegossen wurden.
Schließlich erklang die 4. Symphonie von Sergej Tanejev (1856–1915), der als der „russische Brahms“ gilt. Dem RSO Wien ist es zu verdanken, dass dieser zu Unrecht vergessene Komponist erstmals im Konzerthaus aufgeführt wurde. Denn seine Musik ist von wunderbar eingängiger romantischer Melodik geprägt. Der Klangkörper musizierte sie spielfreudig mit warmen Streichern, punktgenauem Blech und feinem Holz.
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