Jubel für Welser-Möst und Cleveland

Jubel für Welser-Möst und Cleveland
Der Auftakt zum Gastspiel des renommierten Cleveland Orchestra im Musikverein wurde am Sonntag zum riesigen Erfolg.

Man hatte das Gefühl, die Wiener Musikfreunde wollten dem Dirigenten Franz Welser-Möst kommunizieren, wie sehr sie seine künstlerische Leistung schätzen – und wahrscheinlich auch, wie sehr sie seinen Abgang als Generalmusikdirektor der Staatsoper bedauern. Als er das Podium im Musikverein betrat, gab es bereits ausnehmend viel Applaus. Und am Ende Jubel, von vielen stehend dargebracht.

Der Auftakt zum Wiener Gastspiel des renommierten Cleveland Orchestra, dem Welser-Möst vorsteht, wurde am Sonntag zum riesigen Erfolg. Am Montag stand ebendort ein weiteres Konzert auf dem Programm. Heute, Dienstag dirigiert Welser-Möst sein Orchester zum Saisonauftakt im Wiener Konzerthaus.

Brahms-Forscher

Beim ersten Konzert standen zwei Werke von Johanns Brahms auf dem Programm: Dessen Akademische Festouvertüre c-Moll, op. 80: Von den Musikerinnen und Musikern aus Cleveland klangvollendet gespielt; nach der Pause dessen Erste Symphonie, die von Welser-Möst und dem Orchester mit enormer Präzision, großem Tempo, ausgefeilter Dynamik und dramaturgisch klug interpretiert wurde. Welser-Möst hat sich intensiv mit neuesten Brahms-Forschungen auseinandergesetzt – bei diesem Konzert spürte man den raffinierten analytischen Zugang in jeder Phase. Man hörte nicht nur die romantische Seite von Brahms, sondern auch die wilde, gerade revolutionäre. Dazwischen bestach der Flötist Joshua Smith bei Jörg Widmanns "Flûte en suite" für Flöte und Orchestergruppen.

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