Josefstadt: Versunken im Bett

Josefstadt: Versunken im Bett
Kritik: Dieter Dorn inszeniert „Glückliche Tage“ und „Herzliches Beileid“ von Beckett und Feydeau.

Das Theater hat unter anderem die Aufgabe, etwas zu wagen, sonst wäre letztlich langweilig. Regie-Altmeister Dieter Dorn hat im Theater in der Josefstadt etwas gewagt – und das Wagnis ist nicht aufgegangen.

Dorn wollte den Nachweis führen, dass Samuel Beckett, den Meister des gnadenlosen, absurden Theaters, und Georges Feydeau, Meister der kunstvoll überdrehten Vaudeville-Komödie, etwas verbindet.  Nach einem drei Stunden langen Abend bliebt die Frage offen: Ja, was nur?

Verschwinden

Im Mittelpunkt von Becketts  „Glückliche Tage“ steht eine Frau, die langsam verschwindet: Winnie versinkt in einem Erdhügel, redet sich aber weiterhin ein, glücklich zu sein. Ihr Mann Willie lebt hinter ihr in einem Erdloch, die beiden sind füreinander nicht mehr erreichbar. Monologisierend geht Winnie ihrer Routine nach, sie betet, putzt sich die Zähne, frisiert sich die Haare.

 

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