Jochen Distelmeyer covert Britney Spears und Co.

Jochen Distelmeyer covert Britney Spears und Co.
Der Ex-Blumfeld-Sänger Jochen Distelmeyer veröffentlicht ein Album voller Coverversionen. Kann das gutgehen?

Über die Sinnhaftigkeit, den Mehrwert und die Qualität von Coverversion lässt es sich ja ausgezeichnet streiten. Der Diskussionsstoff geht einem dabei auch so schnell nicht aus, denn die Liste an „Coverversionen, die die Welt nicht braucht“ ist lange. Man denke nur an Paul Ankas oder Miley Cyrus Version von Nirvanas „Smells Like Teen Spirit“. Oder die von Céline Dion gemeinsam mit Anastacia vorgenommene Verschandelung von AC/DCs „You Shook Me All Night Long“. Dagegen müssten die Urheber, also AC/DC, eigentlich rechtlich vorgehen. Stichwort: Rufschädigung.

Vor eine Klage braucht sich Jochen Distelmeyer, ehemaliger Sänger und Vordenker der Band Blumfeld, nicht fürchten. Denn „Songs From The Bottom Vol.1“, ein reines Coveralbum, kommt ohne gröbere Peinlichkeiten daher. Entstanden ist sein zweites Soloalbum bei der Lesereise zu seinem 2015 veröffentlichten und bei der Kritik durchgefallen Romandebüt " Otis".

Zur Auflockerung oder damit die Leute bei der Lesung nicht einschliefen, griff Distelmeyer immer wieder zur Gitarre, interpretierte Pophits wie etwa „Toxic“ von Britney Spears oder „Video Games“ von Lana Del Rey. Diese Songs haben es dann auch auf sein nun vorliegendes Werk "Songs From The Bottom Vol.1" geschafft. Neues Liedgut sucht man darauf vergebens, stattdessen reiht Distelmeyer eine Coverversion an die andere. Es sind persönlichen Sichtungen von Songs diverser Künstler; von Kris Kristoffersons "This Old Road", Nick Lowes "I Read A Lot" und Radioheads "Pyramid Song".

Am Lagerfeuer

Seine Auswahl ist geschmackvoll und abwechslungsreich. Die Art der Interpretation fällt jedoch zu monoton aus. Zu oft und zu bieder wird die Lagerfeuergitarre bedient. Die unverwechselbare Stimme von Distelmeyer wird zwar hin und wieder mit einer lieblichen Klaviermelodie angereichert, aber so richtig überzeugen mag das nur vereinzelt - etwa bei "Toxic" von Britney Spears. "Bitter Sweet Symphony" von The Verve und "Let's stay together" von Al Green hört man sich hingegen besser in der Originalversion an.

Jochen Distelmeyer covert Britney Spears und Co.
Jochen Distelmeyer

Termine:

19.05. - St. Pölten | Cinema Paradiso

20.05. - Ebensee | Kino

21.05. - Wörgl | Astnersaal

22.05. - Feldkirch | Theater am Saumarkt

25.05. - Salzburg | Rockhouse

Kommentare