Jazz-Drummerlegende Jack DeJohnette 83-jährig gestorben

51st San Sebastian Jazz Festival
Der US-Musiker, der mit Miles Davis und Keith Jarrett spielte, war Teil des Fusion-Sounds, der sich anhörte wie die Zukunft.

Mit dem Pianisten Keith Jarrett und dem Bassisten Gary Peacock bildete er über Jahrzehnte das „Standards Trio“, ein Meilenstein im modernen Jazztrio-Format. Am Sonntag ist Jack DeJohnette 83-jährig gestorben, der weit mehr war als ein virtuoser Drummer: Als Klanggestalter, improvisierender Partner und musikalischer Visionär, der seinen Part nicht nur als Begleitung, sondern als aktives Klang- und Impulsinstrument verstand.

Sein Schlagzeugspiel betonte „Farbe“, Interaktion und Klangräume. Er war ein Brückenbauer zwischen Hard-Bop, Free Jazz, Jazz-Rock und kontemplativem Ambient („Peace Time“). Über seine Zusammenarbeit mit Miles Davis, die einen der größten Stilwechsel im Jazz in Richtung Fusion markiert, sagte er: „Wir konnten es immer kaum erwarten, auf die Bühne zu kommen und zu sehen, was für einen Unfug wir anstellen könnten.“

Mitte der 60er-Jahre zog DeJohnette von der Avantgarde-Szene in Chicago nach New York, war u. a. in Charles Lloyds Quartett zusammen mit Pianist Keith Jarrett, ersetzte 1969 Tony Williams im Miles Davis-Kollektiv und spielte u. a. auf dem Album „Bitches Brew “, das sich anhörte wie die Zukunft, wie ein „Picasso in Sound“, so Gitarrist John McLaughlin.

Zur Leitfigur machte den maßgeblichen Rhythmus-Geber der letzten 50 Jahre und leidenschaftlichen Motorradfahrer, dass er im Hintergrund saß, aber das Drumset als Orchester sah und sich selbst mehr als Farbenkünstler, als Maler.

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