Italienische Museen haben 70 Prozent weniger Besucher

Maske ja, Touristen nein: Auch die Uffizien in Florenz leiden.
Corona sorgt für massive Einbrüche bei den Kulturinstitutionen. Ausbleibende Touristen sind der Grund.

Die italienischen Museen beklagen einen starken Rückgang der Besucher in diesem Jahr. 70 Prozent weniger Eintritte wurden zwischen Jänner und Juli 2020 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 in den Museen des Landes gemeldet, berichtete der italienische Kulturminister Dario Franceschini laut Medienangaben.

Nur acht Millionen

„Nach Jahren kontinuierlichem Wachstum ist die Zahl der Museumsbesucher stark zurückgegangen“, klagte der Kulturminister. Im vergangenen Jahr waren in den ersten sieben Monaten des Jahres 28,1 Millionen Museumsbesucher gemeldet worden, in diesem Jahr waren es lediglich acht Millionen, beklagte der Minister. Vom Rückgang besonders betroffen sind die Regionen Venetien, Toskana, Kampanien und Latium mit der Hauptstadt Rom. Der Rückgang sei vor allem auf die geringe Zahl ausländischer Touristen zurückzuführen.

Regierung stützt

Die italienische Regierung greift den mit starken Einnahmenrückgängen konfrontierten Museen unter die Arme. Zusätzliche 65 Mio. Euro sollen in einen staatlichen Fonds zur Unterstützung der Museen fließen, der bereits mit 100 Mio. Euro dotiert ist. Der Fonds war im Rahmen eines Stützungspakets zur Eingrenzung der Auswirkungen der Krise eingerichtet worden. Die zusätzlichen Finanzierungen für die Museen sind Teil eines Maßnahmenpakets zur Wirtschaftsförderung, das die Regierung von Premier Giuseppe Conte verabschiedet hat. Es enthält Stützungsmaßnahmen im Wert von 25 Mrd. Euro.

Seit Mitte Mai Einlass mit Voranmeldung

Fast alle Kulturstätten des Landes mussten wegen der Coronavirus-Pandemie rund um den 10. März schließen. Seit Mitte Mai ist Einlass meist nur nach Voranmeldung und mit begrenzten Besucherzahlen möglich.

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