Interview mit Schauspieler Gerhard Liebmann: Good Bye, Lenin

Gerhard Liebmann: „Ich würde gerne einmal international auf Englisch drehen“
Gerhard Liebmann wurde als Vizeleutnant „Eismayer“ für eine ROMY nominiert und musste dafür erst Salutieren lernen. Der Grazer spielt gerne Menschen vom Land und lehnte eine Rolle als Lenin ab

Wenn man Schauspieler fragt, ob sie lieber Theater spielen, oder Filme drehen, antworten sie meist wie aus der Pistole geschossen: „Beides.“

Nicht so Gerhard Liebmann. Theater? Spielt er schon länger nicht mehr.

Seine Liebe gilt ganz klar dem Film: „Vielleicht bin ich ja blöd“, fügt er entschuldigend hinzu, „aber ich langweile mich meist im Theater. Das Gefühl der Unmittelbarkeit, das so viele schätzen, stellt sich bei mir im Kino mehr ein, als wenn im Theater live gespielt wird.“

Sehr live fühlt sich seine Darstellung als Charles Eismayer an, die Titelrolle in David Wagners Spielfilmdebüt „Eismayer“: Herumbrüllen, Salutieren, Rekruten schikanieren – Gerhard Liebmann spielt den gefürchteten Ausbildner im österreichischen Bundesheer mit einer Bestimmtheit, als hätte er sein Leben lang nichts anderes getan. Dabei war der in Graz geborene Schauspieler im echten Leben Zivildiener: „Was das Bundesheer betrifft, war ich ein weißes Blatt“, erzählt Liebmann fröhlich: „Vor dem Dreh hatten wir eine Einschulung. Ich bin von Charles Eismayer persönlich instruiert worden, wie man richtig salutiert.“

Kommentare