Interview mit Ruth Beckermann zu "MUTZENBACHER": Couchgeflüster

Männer lesen bei einem Casting spontan pornografische Textstellen aus dem berüchtigten Roman „Josefine Mutzenbacher“ vor: „MUTZENBACHER“ von Ruth Beckermann
Die renommierte Regisseurin Ruth Beckermann lässt in ihrer preisgekrönten Doku eine Gruppe von Männern über den Alt Wiener Pornoroman diskutieren

Am Anfang stand ein Casting-Aufruf im April 2021. Es sollte ein Film über den berüchtigten Roman „Josefine Mutzenbacher“ gedreht werden, jener „Wienerischen Dirne“, die sich an ihre Kinderjahre erinnert – „erzählt von ihr selbst“: „Gesucht werden männliche Mitwirkende zwischen 16 und 99 Jahren. Dreherfahrungen nicht erforderlich.“

An die hundert Männer meldeten sich auf die Annonce von Regisseurin Ruth Beckermann. Sie alle wurden eingeladen, auf einer rosa Couch Platz zu nehmen, pornografische Textstellen aus dem verpönten Roman vorzutragen und dann ihren eigenen Meinungen und persönlichen Assoziationen freien Lauf zu lassen. Die Ergebnisse sind überraschend, berührend, komisch und schockierend: „MUTZENBACHER“ feierte auf der Viennale eine begeisterte Österreichpremiere (ab Freitag im Kino).

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