Interview mit Christian Petzold: Wissen, dass man ein Idiot ist

Der österreichische Schauspieler Thomas Schubert mit seiner deutschen Kollegin Paula Beer in Christian Petzolds „Roter Himmel“
Der deutsche Regisseur erzählt in seinem Sommerfilm „Roter Himmel“ über einen jungen Schriftsteller mit Schreibblockade und darüber, wie er Volker Schlöndorff die Laune verdarb

Im Winter 2020 erkrankte Christian Petzold an Covid. Vier Wochen lang lag der deutsche Regisseur im Bett, wälzte Fieberträume und sah sich das Gesamtwerk von Eric Rohmer an. Als junger Mann habe er die Filme des französischen Nouvelle-Vague-Regisseurs geliebt, erzählt Christian Petzold aufgeräumt im KURIER-Interview: „Aber ich dachte, heute werden sie auf mich nicht mehr wirken.“

Irrtümlich gedacht.

Als er Rohmers Ferienromanze „Sommer“ von 1996 noch einmal anschaute, war er begeistert: „Die Franzosen haben Sommerfilme und die Amerikaner auch. Warum haben wir Deutsche keine Sommerfilme?“

Aus dieser Überlegung heraus entstand die Idee zu „Roter Himmel“ (derzeit im Kino) – eine leichtfüßig erzählter Begegnung von vier jungen Menschen in einem Ferienhaus in Strandnähe; überschattet von der Ahnung einer bevorstehenden Katastrophe. Denn Christian Petzold liebt nicht nur Rohmer, sondern auch amerikanische Horrorfilme wie „The Cabin in the Woods“, in dem sich ein Studentenurlaub in einen Zombie-Trip verwandelt.

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