Interview zu "Die Schattenjäger": Jagd auf einen syrischen Folterer

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Ein syrischer Emigrant in Strasbourg verfolgt heimlich seinen ehemaligen Gefängnisfolterer: packender Agentenkrimi des Franzosen Jonathan Millet.

Ein Mann wurde gefoltert. Die Narben auf seinem Rücken legen Zeugnis davon ab, was er im syrischen Militärgefängnis Saidnaya erlitten hat. Er hat seinen Folterer nie gesehen. Trotzdem glaubt er, ihn jetzt im Exil in Strasbourg erkannt zu haben – an seinem Gang, seinen Schritten, seinem Geruch.

„Die Schattenjäger“ (derzeit im Kino) nennt der französische Regisseur Jonathan Millet seinen superben Thriller über Gerechtigkeit, Rache und Selbstjustiz. Ähnlich wie bei den Nazi-Jägern in Tarantinos „Inglourious Basterds“ erzählt er von einem geheimen Netzwerk syrischer Emigranten in Europa: Sie spüren ehemalige Assad-Unterstützer und Folterer auf, die in Europa unter falschem Namen untergetaucht sind. Anders als Tarantino aber inszeniert Millet keine spektakulären Gewaltszenen, sondern ließ sich von Thrillern wie „The Conversation“ oder dem DDR-Drama „Das Leben der Anderen“ inspirieren.

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