Susanne Kirnbauer-Bundy: Grandezza in Sneakers mit 82 Jahren

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„Come Back Again“ von Doris Uhlich - begeistert nun auch beim ImPulsTanz-Festival im Akademietheater.

Von: Silvia Kargl 

„Come Back Again“ – uraufgeführt im Februar im brut, jetzt beim ImPulsTanz-Festival im Akademietheater – ist die Fortsetzung der außergewöhnlichen, 2008 begonnenen Zusammenarbeit der Tänzerin und Choreografin Doris Uhlich mit Susanne Kirnbauer-Bundy, der ehemaligen Ersten Solotänzerin des Balletts der Wiener Staatsoper sowie Choreografin und Ballettdirektorin der Wiener Volksoper (1986–1996). Am 27. Juli feiert Kirnbauer-Bundy ihren 83. Geburtstag.

Bewundernswert ist nicht nur die Grandezza in der Haltung, die Kirnbauer-Bundy bis heute auf der Bühne vermittelt. Bewundernswert ist auch, wie sie sich der jüngeren Kollegin öffnet und ihre Karriere aus heutiger Sicht kritisch kommentiert. Uhlich porträtiert sie dabei stets als starke Frau.

Viel Disziplin und Fleiß

Mit Gesten und reduzierten, dafür umso einprägsameren Bewegungen lässt Kirnbauer-Bundy Höhepunkte ihrer Laufbahn an der Staatsoper vorbeiziehen. Mit Händen und Armen und in Sneakers führt sie Variationen aus ihren Rollen vor, weckt Erinnerungen an Wilis, Raymonda, Dornröschen, aus späterer Zeit an diverse Mutterrollen, aber auch an ihre Choreografien wie „Coppélia“. Damit verbunden war stets viel Disziplin und Fleiß. Kirnbauer beschönigt den harten Alltag im Ballettsaal nicht, zitiert Ballettmeister, die „intelligente Füße“ verlangten. Aus der Ballettstange wird ein Requisit, das ihren Tanz heute surreal erscheinen lässt. Gegen Ende kommt Uhlich als Tanzpartnerin auf die Bühne, die beiden tanzen mit spürbarer Freude ein bezauberndes Duett in Uhlichs Stil. Auch in einem kurzen Dialog finden sie Gemeinsamkeiten.

Zu Recht Jubel und Standing Ovations für dieses insgesamt sehr poetische, generationenübergreifende Stück.

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