Amala Dianor und Kaplan: Pulsierende Party auf der Bühne

„DUB“: Bunte Mischung mit zehn Tänzerinnen und Tänzern.
Von: Silvia Kargl
Ein Fest der Lebensfreude zeigt „DUB“, mit dem der französische Choreograf und ehemalige Hip-Hop-Tänzer Amala Dianor und seine Compagnie Kaplan bei ImPulsTanz im Volkstheater am Montag debütierten.
„Dub“ ist eine in Jamaika in den 1960er-Jahren entstandene Musikrichtung, die Reggae-Aufnahmen neu zusammenwürfelte. Bei Dianor bezieht sich die bunte Mischung auf seine Auswahl der zehn Tänzerinnen und Tänzer aus Metropolen von Johannesburg, Miami bis Rio und Seoul.
Es ist eine faszinierende Mischung unterschiedlicher Urban-Dance-Stile, entstanden oft in sozial benachteiligen Stadtvierteln und Orten wie Hinterzimmern, Garagen oder auf öffentlichen Plätzen. In Dianors Stück kommen die Tänzerinnen und Tänzer schnell zusammen, bewahren dabei aber ihre individuellen Handschriften.
Krump, Afro, neuer Hip-Hop, Bewegungen aus indischen Tänzen, ein Hauch von Bollywood und Voguing fließen ineinander, getragen von elektronischer Live-Musik Awir Leons. Er sorgt für die mitreißenden Beats und Rhythmen, für einen Drive genau so wie für ein Abkühlen der heißen Tänze, wirkt gelegentlich auch als Tänzer mit. Toll auch das Bühnenbild Grégoire Korganows, der quadratisch angelegte Räume zu einem mehrstöckigen Haus übereinander schachtelt.
Hier bekommt Dianor die Möglichkeit, auf den sozialen Ursprung der Urban Dances hinzuweisen, wo diese Kultur an sich trostlose Umgebungen zum Blühen bringt. So vermag diese pulsierende Tanzshow traditionelle Bühnen zu erobern, ohne auf die Ursprünge zu vergessen.
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