Festspiele Erl: Verdacht illegaler Beschäftigung von Ausländern

Das Festspielhaus in Erl.
Laut einer Anfragebeantwortung von Sozialministerin Hartinger gab es "wiederholte" Verstöße

Die Festspiele Erl kommen auch nach dem Rückzug des künstlerischen Leiters Gustav Kuhn nicht aus den Negativschlagzeilen. Kuhn stellte sein Amt am 31. Juli ruhend, nachdem er von Künstlerinnen öffentlich mit Vorwürfen sexueller Übergriffe konfrontiert wurde. In der Causa war aber stets auch der arbeitsrechtliche Umgang mit Musikern und Sängern eine Front. Und hier fördert nun die Beantwortung einer Anfrage der Tiroler Nationalrätin Selma Yildirim (SPÖ) durch Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) Verstöße zu Tage. Demnach habe es in Erl "wiederholte unerlaubte Beschäftigung von Ausländern" gegeben.

Noch im Mai hatte Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) - ebenfalls in einer Anfragebeantwortung - erklärt, dass die Gebarung der Festspiele „vollinhaltlich“ den gesetzlichen Erfordernissen entspreche. Dies hätten Überprüfungen durch die Tiroler Gebietskrankenkasse, das Finanzamt Kufstein und die Finanzpolizei Kufstein im März 2018 ergeben.

Das AMS hat aber offenbar im Mai erneut die Finanzpolizei eingeschaltet - "zur Prüfung eines möglichen Verdachts ungenehmigter Beschäftigung". Laut Hartinger-Klein laufen derzeit noch Ermittlungen der Bezirkshauptmannschaft Kufstein als Strafbehörde.

„Aus der Anfragebeantwortung wird deutlich, dass es die Festspiele Erl mit den gesetzlichen Bestimmungen zum Ausländerbeschäftigungsgesetz nicht besonders ernst genommen haben", sagt Nationalrätin Yildirim zu den neuen Erkenntnissen. Der Tiroler Blogger Markus Wilhelm, der bereits vor Monaten Vorwürfe wegen arbeitsrechtlicher Verstöße in Erl erhoben hat und dafür von Kuhn und den Festspielen geklagt wurde, sieht sich indes bestätigt. "Mich überrascht das nicht. Ich habe das bereits im Februar so geschrieben", sagt er.

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