„Hazels gonna haze“ nennt sich Hazel Brugger auf Instagram. Umgelegt auf ihr Bühnenprogramm „Kennen Sie diese Frau?“ könnte man „hazen“ so in den Duden aufnehmen: Neunzig Minuten vor Publikum plaudern, ohne je wirklich zu langweilen.
Man kann es aber auch Stand-up-Comedy mit viel Interaktion nennen. Denn die in Deutschland lebende Schweizerin spricht immer wieder mit dem Publikum.
Dabei sollte man jedenfalls viel Humor mitbringen. Als in Wien bei einem schwarzhumorigen Scherz gelacht wird, sagt sie: „Österreicher sind einfach kranke Menschen, aber im guten Sinne!“
Es sei das „Florida Europas: Immer wenn hier etwas passiert, will man die Schlagzeile nicht zu Ende lesen.“
Aber es gebe Abstufungen. Im Gespräch mit Niederösterreichern im Publikum meint Brugger: „Ahh, Niederösterreich! Ist das die Vorstufe des Österreichers?“
St. Pölten? „Dort geht die Party richtig ab.“
Frech und improvisiert
Auch Schweizer und Deutsche werden nicht geschont. Zu einem Studenten sagt sie: „Du bist zu dumm, um in Deutschland zu studieren ...“
Ist das zu hart? Sie relativiert: „Du bist nicht dumm. Nur nicht schlau genug.“
Ihren frechen, improvisierten Humor setzte Brugger als ZDF-Außenreporterin der „Heute Show“ und auf Youtube ein. Wirklich böse sind ihr nur Impfgegner gewesen.
Zurück ins Theater im Park. An einem Freitagnachmittag, 16 Uhr, haben sich rund tausend Leute unter den Platanen des Schwarzenbergparks eingefunden, um der auch aus „LOL 3“ (Prime Video) bekannten Komikerin zu lauschen. Als einer Bier und Snacks zu seinem Platz transportiert, kommentiert sie: „Ziemlich arrogant geworden das Publikum seit Corona ...“
Es gibt auch Fixpunkte in der Show: Gags über das deutsche Verhältnis zu hartem Brot, oder Besonderheiten von Esel und Pferd. Da schwingt auch Bewunderung mit: „Mich kannst du wegschmeißen, wenn ich im Stehen schlafe. Ich könnte da nicht eine Jacqueline in Fetischstiefeln durch einen Kindergeburtstag manövrieren.“ Es sind diese überraschenden Bilder, die den wilden Gedankenstrom unterhaltsam machen.
In der zweiten Hälfte spricht die 28-Jährige ausführlich über ihre Schwanger- und Mutterschaft. Und zwar über jene Anstrengungen und Zumutungen, die öffentlich selten besprochen werden. Immerhin habe die Milchpumpe dasselbe Ladekabel wie das MacBook. Brugger: „Soll mal einer sagen, man kann Kind und Karriere nicht unter einen Hut bringen.“
Aber sei es „das schönste Gefühl der Welt“. Denn: „Immer wenn ich Kikeriki sage, lacht meine Tochter so sehr, bis sie furzt.“ – Sehr nachvollziehbar!
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