Gitarre der Rolling Stones im Metropolitan Museum soll Raubgut sein

ROLLING-STONES-WEMBLEY
Ex-Gitarrist Mick Taylor sagt, dass ihm Instrument aus der Sammlung 1971 gestohlen worden war

Noch im Mai jubelte das Metropolitan Museum, das größte Museum der USA und eine der bedeutendsten Institutionen weltweit, über eine großartige Schenkung: 500 Gitarren aus dem "goldenen Zeitalter des amerikanischen Gitarrenbaus" waren an das Museum gelangt, darunter ein Prototyp, den der Jazzgitarrist Les Paul 1941 gebaut hatte. Die E-Gitarre, die später unter seinem Namen von der Firma Gibson produziert wurde, wurde zum Lieblingsinstrument von zahllosen Rockern, von Jimmy Page bis zu Slash. Eine Les Paul, die Keith Richards 1964 beim legendären Auftritt der Rolling Stones in der "Ed Sullivan Show" gespielt hatte, ging ebenfalls an das Museum. 

Eben jenes Instrument sorgt nun aber für Aufregung: Denn der Manager des Musikers Mick Taylor, der die Gitarre nach Richards besessen hatte, behauptet laut der Zeitung "New York Post", dass sie Raubgut sei. Keith Richards hatte die Gitarre demnach nach dem Auftritt in der TV-Show an Taylor weiter verkauft. Taylor war 1969 - nach dem Tod des Gitarristen Brian Jones - bei den Stones eingestiegen und war bis 1974 Teil der Band. Er spielte die besagte Gitarre u. a. auf dem Album "Exile on Main Street". 

Aufgenommen wurde das Album in der Villa Nellcôte, einem Anwesen, das die Band zu jener Zeit bewohnte. Und von dort soll sie im September 1971 gestohlen worden sein - gemeinsam mit acht anderen Gitarren und Bill Wymans Bass. Angeblich standen Drogendaler aus Marseille, denen Richards Geld schuldete, hinter dem Verbrechen.  

Wie das Museum mit dem Raubgut-Vorwurf vorzugehen gedenkt, war auf Basis der Medienberichte nicht klar. Der Direktor des Metropolitan Museum, der Österreicher Max Hollein, hatte in der Presseaussendung zur Schenkung im Mai verkündet, dass das Met durch den Sammlungszuwachs zum "Epizentrum für die Anerkennung und das Studium der amerikanischen Gitarre" werden würde. Dieses Studieninteresse inkludiert offenbar auch die Provenienzforschung. 

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