Gemischte Platte: Wunsch und Lucy Dacus

Der in Wien lebende Musiker Philip Wansch träumt sich auf seinem Solodebüt in ferne Länder, an den „Rio Grande“ und zur „Lagune der sieben Farben“. Dazu reicht er eine gefällige, nach Weltreise klingende Klangfarbe. Das musikalisch zwischen Indie-Pop, Electronica, Downbeat, Orient und Okzident oszillierende Werk groovt sich im Midtempo-Tempo-Bereich ein. Wenn sich in „Alpha & Omega“ der Männerchor zum Synthesizer-Brummen erhebt, ist die Gänsehaut nicht weit. Ein Album, das Geschichten erzählt, für die man sich Zeit nehmen sollte.
Auf dem dritten Album blickt die US- Rockmusikerin zurück auf ihrer Jugend in Richmond, Virginia. Das ist jene ultrakonservative Gegend, in der man es als Frau, die Frauen liebt, nicht einfach hat. Lucy Dacus lebt natürlich längst woanders und rechnet nun mit dem ab, was ihr lange Zeit die Luft zum Atmen genommen hat. Diese Vergangenheitsbewältigung gießt sie in wunderschöne Songs, in denen die Gitarre gerne schweigt und dafür der Synthie übernimmt. Lucy Dacus kann aber auch noch ordentlich rocken. Gute Dame!
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