Ja, es gibt ein Stück, das sich diesfalls "Die gefesselte Phantasie " (sic, man hat das bis vor einigen Dekaden mit ph geschrieben) nennt. Das Werk stammt von Ferdinand Raimund, ist nicht sein Bestes, was aber hier auch egal ist.
Denn Fritsch dienen Vorlagen ohnehin nur als Folie für grell-bunten Klamauk, der die Darstellerinnen und Darsteller physisch teils extrem fordert und sich von Nummer zu Nummer hantelt.
Was also ist im Burgtheater zu sehen? Ein Slapstick-Reigen in schrägen Kostümen, der an die Berliner Volksbühne der 1980-er Jahre erinnert und das auch bewusst will.
Die Geschichte ist tatsächlich zweitrangig - auch bei Raimund. Es darf nach Herzenslust mehr oder weniger geblödelt werden, was in gefühlten sehr langen zwei Stunden und 15 Minuten auch gemacht wird.
Überragend in dieser Produktion ist Sebastian Wendelin als Harfenist und Leider-Doch-Nicht-König Nachtigall. Die wunderbare Maria Happel spielt ihre Hermione sehr gut und sucht trotz Fritsch nach Nuancen. Das gelingt ihr auch. Und das Ensemble des Burgtheaters darf irgendwo zwischen Sketche und- hui - Gesellschaftskritik seine hohe Qualität zeigen. Dass der Abend mehr Camouflage denn echtes Theater ist, war wohl so geplant
Viel Applaus und auch viel Langeweile.
Kommentare