Finanzstreit gefährdet Song Contest in Israel

Fernsehsender und Regierung sind sich nicht einig, wer für die Kosten aufkommen soll. Im Netz wird über eine Verlegung nach Wien spekuliert.

Die Austragung des Eurovision Song Contests 2019 in Israel ist nach Angaben des für die Übertragung zuständigen Fernsehsenders Kan wegen eines Finanz-Streits gefährdet. Kan und die Regierung sind sich uneins darüber, wer für die Kosten des ESC 2019 aufkommen soll. „Wir warten jetzt auf die endgültige Antwort der Regierung“, sagte eine Sprecherin von Kan am Montag. „Unsere Deadline ist morgen.“

Dann müssten zwölf Millionen Euro als Absicherung beim Veranstalter, der Europäischen Rundfunkunion, hinterlegt werden. Anderenfalls werde es keinen Eurovision 2019 in Israel geben. „Kein Geld, keine Veranstaltung“, sei die klare Aussage eines Schreibens von Kan an Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gewesen, sagte die Sprecherin. Insgesamt gehe es um Kosten von rund 24 Millionen Euro.

Die Regierung wiederum argumentiert Medienberichten zufolge, Kan müsse den Betrag aus seinem Budget bezahlen oder einen Kredit aufnehmen. Dies lehnt Kan jedoch ab. Das Budget sei ausgeschöpft, sagte die Sprecherin. Ein Sprecher Netanjahus äußerte sich zunächst nicht. Die Europäische Rundfunkunion äußerte sich ebenfalls zunächst nicht zu dem Thema.

Während die Austragung des Song Contest in Israel gefährdet ist, spekuliert eine Twitter-Fanpage bereits, dass der Wettbewerb nach Österreich zurückkehren könnte: Die Europäische Rundfunkunion befände sich derzeit in Gesprächen mit dem ORF. Diese Information ist jedoch unbestätigt.

Dem Vernehmen nach soll sich der ORF mit der Veranstaltung des ESC 2015 einen guten Ruf erarbeitet haben. Österreich soll daher seit längerer Zeit als Ersatz-Austragungsort infrage gekommen sein - etwa für den Fall, dass Australien gewinnen sollte. Sollte dies eintreten, würde ein europäisches Land den Song Contest veranstalten.

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