Filmfestival in Venedig: Goldener Löwe geht an Französin

Eine Frau hält den Goldenen Löwen der Biennale von Venedig in die Höhe.
Die libanesisch-französische Regisseurin Audrey Diwan gewinnt mit dem einprägsamen Abtreibungsdrama „Happening“

Der Beschluss der Jury war überraschend, fiel aber einstimmig: Der Goldene Löwe von Venedig geht an die französisch-libanesische Regisseurin Audrey Diwan und ihr feinfühliges Abtreibungsdrama „Happening“ („L’évènement“). Die 41-jährige verfilmte die autobiografischen Erlebnisse der Erfolgsschriftstellerin Annie Ernaux, die in den 1960er Jahren als Schülerin schwanger wurde und abtreiben will. Doch das ist zu dem Zeitpunkt in Frankreich illegal: Die junge Frau – eindrucksvoll gespielt von Anamaria Vartolomei – muss sich einer Reihe gefährlicher Prozeduren unterziehen.

Eine junge Frau tanzt mit geschlossenen Augen in einer Menschenmenge.

Anamaria Vartolomei als Annie will im Frankreich der 60er Jahre abtreiben: "Happening"

Audrey Diwan ist die sechste Frau, die diesen Preis erhält. Zuletzt hatte Chloé Zhao mit „Nomadland“ den Goldenen Löwen gewonnen.

Der Italiener Paolo Sorrentino erhielt den Großen Preis der Jury für seinen sehr persönlichen Kindheitsfilm „Die Hand Gottes“.

Der Silberne Löwe für beste Regie ging an die neuseeländische Regisseurin Jane Campion und ihren großartigen Western „The Power of the Dog“ mit Benedict Cumberbatch. Den Preis für bestes Drehbuch erhielt die Schauspielerin Maggie Gyllenhaal für ihre Elena- Ferrante-Verfilmung „The Lost Daughter“. Und Penélope Cruz wurde als beste Schauspielerin für ihr umwerfendes Spiel als alleinstehende Mutter in Pedro Almodóvars mitreißendem Eröffnungsfilm „Parallele Mütter“ ausgezeichnet.

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