Filmkritik zu "Wolf & Dog": Zwischen Pilgerreise und Schwulen-Disco

Queere Teenager: Ana Cabral und Ruben Pimenta in „Wolf & Dog“
Queeres Coming-of-Age auf den Azoren von der portugiesischen Dokumentaristin von Cláudia Varejão

Ein junges Mädchen namens Ana geht zur Beichte. Sie solle ihre Sünden bekennen, verlangt der Pfarrer. Sie wisse nicht, was Sünde sei, antwortet Ana: „Ist es Sünde, zu wollen?“

Kommt ganz darauf an, was. Ana lebt auf den Azoren, deren berauschende Landschaft die Touristen anlockt. Für die jungen Bewohner und Bewohnerinnen allerdings stellt die Insel auch eine Art Gefängnis dar. Ist es erlaubt, sie verlassen zu wollen? Ist es erlaubt, Geschlechternormen zu durchbrechen und die beste Freundin zu begehren?

Die portugiesische Doku-Filmemacherin Cláudia Varejão erzählt in ihrem funkelnden Spielfilmdebüt vom Coming-of-Age zweier queerer Teenager. In engen, farbkräftigen Bildern beobachtet sie die Reibung zwischen der „LGBTQ+“-Community und deren religiöser Umgebung.

INFO: Portugal 2022. 111 Min. Von Cláudia Varejão. Mit Ana Cabral, Ruben Pimenta, Cristiana Branquinho.

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