Filmkritik zu "Swimming with Men": Welkende Blüte im Wasser

Nach schwedischem Vorbild findet sich britische Männergruppe zum Synchronschwimmen zusammen
Britische Durchschnittskomödie über eine Männergruppe, die Freundschaft beim Synchronschwimmen findet.

Endlich wieder ein Film über Männer in der Midlife-Crisis. Ähnlich gebaut wie der einstige Ensemble-Hit „The Full Monty“, in dem sich eine Gruppe frustrierter (arbeitsloser) Männer zu einer Stripper-Truppe zusammenschloss, erzählt auch die Brit-Komödie „Schwimmen mit Männern“ – wenngleich weit weniger originell – von einer Handvoll ambitionierter männlicher Synchronschwimmer. Auch ihnen liegt ein gewisses Level an Lebensfrust zugrunde, der sich beim gemeinsamen Schwimmen in Wohlgefallen auflösen soll.

Während sich Synchronschwimmen bei den Damen durch Jugend, Schlankheit und perfektes Unter-Wasser-Make-up auszeichnet, reicht es bei den Herren schon, wenn sie sich über Wasser halten können.

Was macht da schon ein bisschen Bauch: Nicht einziehen, damit arbeiten!

Im Zentrum steht Eric, ein pockennarbiger, unsympathischer Buchhalter, der von seinem Upperclass-Job und und seinem Upperclass-Leben unglaublich gelangweilt und frustriert ist. Warum eigentlich, weiß keiner so genau. Als auch noch die Ehefrau zur Gemeinderätin gewählt wird, reicht es ihm, und er zieht ins Hotel. Auf dem Höhepunkt seiner „ Krise“ trifft er auf besagten Schwimmverein und wird Mitglied bei den männlichen Synchronschwimmern.

Schneebesen

Handlungsverlauf ganz nach Schema F: Zu aufbauender Komödienmusik strampelt sich die Gruppe zusammen, gibt sich gegenseitig Halt im Leben und übt interessante Schwimmformationen.

„Welkende Blüte“ ist ihre Spezialität – und damit bringen sie es schließlich sogar bis zur „inoffiziellen Weltmeisterschaft“. Bei aller (gähnender) Berechenbarkeit und erzählstrategischen Fadesse-Durchhängern, entwickelt das kollektive Wassertreten („Wir üben jetzt den Schneebesen“) immer wieder charmante Momente, dann etwa, wenn Eric seine Frau mit dem Pinguin-Tanz zurückflosseln möchte.

Wer allerdings mehr will vom Kino, muss sich einen anderen Film suchen.

INFO: UK 2018. 96 Min. Von Oliver Parker. Mit Rob Brydon, Rupert Graves.

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