Die Chemie zwischen den beiden zündet, wenn auch nicht jede Pointe. Manche Dialoge greifen (zu) tief in die Nostalgie-Witzkiste à la „Lustig sama, Puntigamer“, andere bemühen sich um ... äh ... knallharte Tagespolitik: „Lernt ihr Österreicher nie was dazu? Keine Chats!“
Auch so Schmähs wie: „Wetten, ich kann dich küssen, ohne dich zu berühren? – Oooops, Wette verloren!“ fallen eher in die Zwei-kitzeln-einer-lacht-Kategorie.
Dafür sammeln Pizzera und Jaus Sympathiepunkte als nette Loser-Typen. Die beiden nennen sich Flo und Eddi, sind ehemalige Waisenknaben und gemeinsam mit Samira geschwisterlich im Heim aufgewachsen. Seit Samira allerdings bei ihren Ermittlungen als Staatsanwältin spurlos verschwunden ist, haben sich Flo und Eddi auseinandergelebt.
Flo war einst steirischer Vorzeigepolizist mit Bestnoten, doch mittlerweile heißt sein „Hauptberuf Hangover“ und sein „Lieblingstier Zapfhahn“. Flo fühlt sich schuldig an Samiras Verschwinden: Er hat „Pulled Pork“-Schweinezüchter und Bürgermeisteranwärter Jagschitz (genüsslich schmierig: Gregor Seberg) in Verdacht.
Eddi wiederum wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen und bemüht sich mit seiner Bewährungshelferin um Familiengründung – schwierige Schwiegermutter inklusive.
Bunga-Bunga-Party
Nach einigem Hin und Her rücken Flo und Eddi dem korrupten Jagschitz gemeinsam an die Schweinsbacke. Jagschitz, der gerne Bunga-Bunga-Partys feiert, unterhält Machenschaften mit mafiösen Russen und dem Chef eines Cam-Girl-Unternehmens. Letzteres trifft sich gut: So können sich immer möglichst viele halb nackte Frauen im Hintergrund rekeln oder ihre Beine lüstern um eine Poolstange wickeln.
Übrigens sind die Polizisten in Graz nicht viel schlauer als ihre Kollegen in anderen österreichischen Kabarettfilmen. Tölpelhaft stolpern sie durchs Bild oder lassen sich von der Politik einschüchtern. Einzig Flos Ex-Kollegin Meli (treuherzig gespielt von Valerie Huber) sorgt für Gerechtigkeit – wenn ihr nicht gerade die Pistole aus der Hand fällt.
INFO: Ö 2023. 119 Min. Von Andreas Schmied. Mit Paul Pizzera, Otto Jaus, Valerie Huber, Gregor Seberg.
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