Filmkritik zu "Oslo-Stories: Liebe": Sex oder Langzeitbeziehung?

Treffen sich auf der Fähre: Andrea Bræin Hovig und T. C. Jacobson
Der norwegische Regisseur Johan Dag Haugerud hat auf der Berlinale den Goldenen Bären für den dritten Teil seiner Trilogie „Oslo-Stories: Träume“ bekommen. Im Kino startet nun „Liebe“, der zweite Teil seines Tryptichons, in dem es vor allem um Sex geht.
Marianne ist Urologin, Tor ist Krankenpfleger. Die beiden arbeiten zusammen und pflegen ein freundschaftliches Verhältnis. Eines Abends treffen sie einander auf der Fähre, die Oslo mit der Insel Nakkholmen verbindet. Marianne kommt gerade von einem Treffen mit einem Geologen zurück, mit dem ihre Freundin sie verkuppeln will; Tor fährt auf der nächtlichen Fähre hin und her und versucht, per Grindr Männer kennenzulernen.
Johan Dag Haugerud ist ein Utopist zwischenmenschlicher Beziehungen. Die Filme seiner Trilogie, die in kurzen Abständen hintereinander in die Kinos kommen, zeichnen sich durch eine hinreißende Warmherzigkeit aus, die ihresgleichen sucht. In langen Gesprächen verhandeln Haugeruds Protagonisten ihre Positionen zum Thema Liebe und Leidenschaft. Eines aber ist ihnen allen gemein: ein Regisseur, dessen Weltbild auf dem Prinzip wechselseitiger Fürsorge beruht (ein Interview mit Johan Dag Haugerud folgt demnächst).
INFO: NOR 2024. 119 Min. Von Dag Johan Haugerud. Mit Andrea Bræin Hovig, T. C. Jacobson.
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