Filmkritik zu "Mean Girls - Der Girls Club": Mehr fies als funny
Dienstags immer in Rosa: Die fiese Mädchengruppe „Mean Girls – Der Girls Club“
Am Anfang war der Kinoerfolg: Als die Highschool-Komödie „Girls Club – Vorsicht bissig!“ mit dem damaligen Teenie-Idol Lindsay Lohan in der Hauptrolle 2004 anlief, wurde sie umgehend zum Filmhit und erhielt Kult-Status. Geschrieben von der „30 Rock“-Comedian Tina Fey, verwandelte sich der Stoff einige Jahre später in ein singendes Bühnenmusical. Dieses wiederum findet nun seinen Weg zurück ins Kino – als Leinwandadaption der Musikshow.
Wieder muss sich ein junges Mädchen – an die Stelle von Lindsay Lohan ist nun die Australierin Angourie Rice getreten – als neue Schülerin namens Cady Heron in einer amerikanischen Highschool-Klasse integrieren.
Auf der freien Wildbahn des Schulhofes herrscht toxisches Teenage-Chaos. Eine populäre Mädchen-Clique namens The Plastics terrorisiert die anderen Mitschüler. Angeführt von der blonden Regina George, trägt die Gruppe immer Pink und entscheidet selbstherrlich, wer cool ist und wer nicht.
Verliebt in den Ex
Cady fühlt sich wie magisch von den fiesen Girls angezogen und wird zu Reginas Günstling. Das Blatt wendet sich jedoch zum Schlechteren, als sich Cady in Reginas Ex-Freund verliebt. Nach dem Motto „Ich will ihn nicht, aber eine andere soll ihn auch nicht haben“, holt sich Regina „ihren“ Burschen zurück. Und macht sich dadurch Cady zur Todfeindin.
Angourie Rice als Cady Heron in "Mean Girls - Der Girls Club"
Man muss Musicals schon sehr lieben, um das musikalische Mittelmaß von „Mean Girls“ zu mögen. Allerdings zeigt gerade der Gesang seine Schwächen: Wer Lippenlesen kann, sieht ziemlich genau, dass die Songs nicht überzeugend nachsynchronisiert wurden und die Schauspielerinnen nur den Mund bewegen.
Auch die böse Regina im schwarzen Lack-Trash-Look erinnert vom Alter her eher an eine Studentin Mitte zwanzig als an eine durchtriebene Teenage-Queen; immerhin beweist sie sportlichen Humor, nachdem sie dank ihrer Konkurrentin anstelle der angeblichen Diät eine Mastkur gemacht hat.
Angourie Rice wiederum mausert sich von der großherzigen Cady zur bösartigen Bitch und erkennt erst am Ende, dass sie geworden ist, was sie nie sein wollte.
Die Comedian Tina Fey als Lehrer in "Mean Girls - Der Girls Club"
Beschwingte Tanzeinlagen im Halloween-Kostüm, vielfach gefilmt im TikTok-Format, und markige Sprüche wie „Wenn du dich nicht nuttig anziehst, slut-shamest du uns“, wollen den Puls der Zeit fühlen. Richtig lustig sind die „Mean Girls“ trotzdem nicht. Eher fies als funny.
INFO: USA 2024. 112 Min. Von Samantha Jayne, Arturo Perez Jr. Mit Angourie Rice, Renée Rapp.
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