Filmkritik zu "Kandahar": Düstere Action mit Gerard Butler in Afghanistan

Gerard Butler als CIA-Agent in Afghanistan: „Kandahar“
Gerard Butler kämpft als CIA-Agent gegen die Taliban und will mit seinem packenden Thriller mehr als "nur" Actionspaß liefern

Der bärige Schotte Gerard Butler steht für treuherzige Macho-Männlichkeit. Seine Augen blitzen blau im unrasierten Gesicht und versprechen die Moral des Underdogs. Auf ihn kann man sich verlassen, selbst wenn man von Taliban umzingelt ist.

In „Kandahar“ schmuggelt sich Butler als Geheimagent der CIA in den Iran und zerstört eine unterirdische Atombombenanlage. Danach wird er – gemeinsam mit seinem afghanischen Dolmetscher Mo – von der iranischen Geheimpolizei und einem pakistanischen Agenten quer durch die Wüste gejagt (gedreht wurde in Saudiarabien).

Nervös pendelt sich die Kamera zwischen fantastischen Landschaftsbildern und dramatischen Großaufnahmen ein. Diesmal will Butler mehr als nur, wie zuletzt in „Plane“, flotten Actionspaß: Die verzweifelte Situation afghanischer Bürger und Bürgerinnen – vor allem Frauen – unter dem Taliban-Regime sind ihm ebenso Anliegen wie die Tyrannei der Mullahs im Iran und deren öffentliche Hinrichtungen. Das verdüstert die Stimmung. Das Drehbuch vermeidet jedoch tunlichst islamophobe Verallgemeinerungen und unterscheidet sorgfältig zwischen rechtschaffenen Muslimen und fanatischen Islamisten. Dass die Amerikaner ihre afghanischen Verbündeten mit ihrem Rückzug im Stich gelassen haben, will Butler wieder gut machen: Sein Dolmetscher soll nicht in die Hände der Taliban fallen. Packender Routine-Thriller.

INFO: USA/SAU 2023. 119 Min. Von Ric Roman Waugh. Mit Gerard Butler, Farhad Bagheri.

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