Filmkritik zu "Fremont": Schlaflos im amerikanischen Traum

Wie in einem frühen Film von Jim Jarmusch: Anaita Wali Zada und Jeremy Allen White in der melancholisch-komischen Migrationsgeschichte „Fremont“
Mit lakonischem Humor erzählt Babak Jalali von einer jungen Afghanin in Kalifornien, die in einer chinesischen Glückskeksfabrik arbeitet und nicht schlafen kann

Das berühmte Glückskeks – es ist der krönende Abschluss jedes chinesischen Essens. Vorsichtig muss man es in der Mitte brechen, um einen weißen Papierstreifen herauszuziehen. Darauf stehen geistreiche Lebensweisheiten wie „Sie werden exotische Reisen unternehmen“, oder: „Manche sehnen sich nach Glück, Sie erschaffen es.“

Die Kunst des Schreibens der Glücksbotschaft ist nicht zu unterschätzen. Sie darf nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz, weder zu eindeutig, noch zu optimistisch und schon gar nicht zu originell sein. In einer Glückskeksfabrik in Fremont, nahe San Francisco, hat der chinesische Besitzer eine neue Autorin für die Beschriftung seines Backwerkes engagiert. Donya, eine junge Afghanin, dichtet hintergründig: „Das Glück, das Sie suchen, ist in einem anderen Keks.“

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